Radioballett

Ein Radioballett ist eine Aktionsform, bei der sich möglichst viele Personen verstreut an einem Platz oder auf einer Strasse versammeln; mit ihren mitgebrachten portablen Radios hören sie über Kopfhörer alle dasselbe Radioprogramm zu einem bestimmten Thema. In einer 20-30minütigen Sendung erhalten sie Anweisungen für Bewegungen, die sie synchron ausführen. Die „ferngesteuerten“ TeilnehmerInnen des Radioballetts verwandeln somit den öffentlichen Raum in eine Bühne und für die PassantInnen entsteht ein seltsames Schauspiel. Sie werden in der Regel mit Flyern über Sinn und Zweck der Aktion informiert.

Das Radioballett wurde von der Hamburger Radiogruppe LIGNA entwickelt und 2002 in Hamburg uraufgeführt.

Radio RaBe hat in der Vergangenheit Radioballette zu diversen politischen und kulturellen Themen ausgestrahlt (Details und Hörbeispiele siehe weiter unten):

November 2008: „Gegen Gewalt an Frauen
Produktion: Radio RaBe in Zusammenarbeit mit der feministischen Friedensorganisation cfd

Juni 2008: „Bleiberecht für alle“ 
Produktion: Radio RaBe in Zusammenarbeit mit dem Berner Kollektiv „Bleiberecht für alle“

Mai 2008: „reflexiv
Produktion: Institut für Transdisziplinarität, Hochschule der Künste Bern

Weitere Themen: „WEF- World Economic Forum“ (2005)


Details zu den einzelnen Radioballetten

Gegen Gewalt an Frauen

25. November 2008, 12:15 Uhr, Neuengasse, Bern
(weitere Ausstrahlungen: 6. Dezember 2008 Zürich mit Radio LoRa, 10. Dezember 2008 Luzern mit Radio 3fach, 25. November 2009 Basel mit Radio X)

Das Radio-Ballet war 2008 Teil der internationalen Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" der feministischen Friedensorganisation cfd. Die Kampagne steht im Zusammenhang mit dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen vom 25. November und macht auf die Bedrohung von Frauen durch unterschiedliche Arten von Gewalt aufmerksam. Ziel ist, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und Frauenrechte als Menschenrechte bekannter zu machen. Nebst den Handlungsanweisungen beleuchtete die knapp dreiviertelstündige Sendung verschiedene Aspekte der Problematik.

Produktion: Radio RaBe in Zusammenarbeit mit der feministische Friedensorganisation cfd
Text: Carine Elmiger vom cfd
Überarbeitung und radiophone Umsetzung: Wilma Rall
Sprecherinnen: Wilma Rall und Cheyenne Mackay

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Bleiberecht für alle 

5. Juni 2008, 19 Uhr, Neuengasse Bern

Die Bleiberechtsbewegung ist ein gemeinsamer Kampf von Menschen mit und ohne legalen Aufenthaltsstatus für menschenwürdige Lebensbedingungen. Bleiberecht für alle! fordert eine kollektive Regularisierung, sofortigen Ausschaffungsstopp, die sofortige Umsetzung des Härtefallartikels und Niederlassungsbewilligungen für Menschen, die hier leben und Teil der Gesellschaft sind. Das Radioballett beschreibt das Leben als Sans-Papier im Untergrund.

Produktion: Radio RaBe in Zusammenarbeit mit der Berner Kollektiv „Bleiberecht für alle“
Text: Berner Kollektiv „Bleiberecht für alle“
Überarbeitung und radiophone Umsetzung: Wilma Rall
Sprecherinnen: Wilma Rall und Cheyenne Mackay

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reflexiv

30. Mai 2008, 15 Uhr, Neuengasse Bern

Im Freitagskurs „Verrückt“ des interdisziplinären Instituts Y der HKB beschäftigten sich Studierende aus verschiedenen Kunstrichtungen mit individueller, künstlerischer und kollektiver Konsensverweigerung. Die Studierenden entwickeln aus dieser Auseinandersetzung eigene Beiträge für ein Radioballett, das versucht, seine eigene Medialität in Frage zu stellen.

Produktion: Instituts für Transdisziplinarität, Hochschule der Künste Bern (HKB)