Das Ende der Apartheid (damals) und der wachsende Rassismus (heute) ist Thema des RaBe-Infos:
Kampf gegen Rassismus in der Schweiz
Der Rassismus in der Schweiz scheint zu wachsen – für viele Organisationen, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit einsetzen, ist es höchste Zeit, etwas dagegen zu tun. Gleich mehrere Aktionen laufen diese Woche:
- Solidarité sans frontières fordert in einem offenen Brief den Bundesrat auf, mehr Menschen auf der Flucht aufzunehmen.
- Amnesty International startet eine Solidaritätsaktion für die Geflüchteten auf den griechischen Inseln.
- Verschiedene Gruppierungen rufen am Samstag zur Demonstration Die Schweiz hat ein Rassismus-Problem auf.
27 Jahre Ende der 27 Jahre dauernden Gefangenschaft von Nelson Mandela
In Südafrika war der Rassismus von der weissen Regierung in den 1940er-Jahren institutionalisiert worden: Apartheid war staatlich verordnete Rassentrennung. Ein Symbol des Kampfes gegen die Rassentrennung war Nelson Mandela, der während 27 Jahren als politischer Häftling im Gefängnis sass. Mit seiner Freilassung am 11. Februar 1990 begann das Ende der Apartheid.
Am 10. Februar 1990 gab der damalige südafrikanische Staatspräsident Frederik Willem de Klerk bekannt, Nelson Mandela würde frei gelassen:
Am nächsten Tag war es dann soweit. Nelson Mandela kam frei und gab in Kapstadt zum ersten Mal seit 27 Jahren eine öffentliche Rede:
Danach begann die Arbeit: Gemeinsam mit Frederik Willem de Klerk und vielen anderen MitstreiterInnen führte er das Land in die Demokratie, in welcher jeder Bürger und jede Bürgerin Südafrikas eine Stimme erhielt. Der ANC (African National Congress) übernahm 1994 die Macht. Mandela wurde der erste schwarze Präsident des Landes. 1999 trat er zurück. 2013 verstarb er.
Heute schwindet die Macht des ANC, unter anderem weil er mit zahlreichen Vorwürfen des Machtmissbrauchs konfrontiert ist. Obwohl die Schwarzen und sogenannten Farbigen 1994 eine Stimme erhielten, blieb ein Grossteil der Wirtschaft von Weissen dominiert. Noch heute gibt es vielerorts eine faktische Rassentrennung: viele Schwarze leben in Armenvierteln (Townships), viele Weisse leben in abgeschirmten Quartieren. Insgesamt hat die Wirtschaftskraft Südafrikas zugenommen. Das Land gehört heute zur Gruppe der aufstrebenden Wirtschaftsmächten BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika).