Menschenrechtsorganisationen fordern Schweizer Behörden auf, das Dublin-Abkommen bei Asylsuchenden grosszügiger und menschlicher auszulegen. Die Universität und Stadt Bern haben beim Bundesamt für Gesundheit ein Gesuch eingereicht, in Apotheken legal Cannabis an KifferInnen abzugeben. Der Skeptiker-Verein fordert ein Evidenz-Label auf Medikamenten, welches die wissenschaftlich nachgewiesene Wirksamkeit transparent macht.
Ein Appell für mehr Menschlichkeit
Das Bundesgericht hat eine Beschwerde gutgeheissen, dass die Zuger Behörden Kinder unrechtmässig von ihren Eltern getrennt hatten. Der Kanton Zug hatte eine afghanische Familie auseinander gerissen, die Eltern ins Gefängnis und die Kinder in Heime gesteckt. Dabei ging es um eine Familie, die wegen dem Dublin-Abkommen ihr Asylgesuch eigentlich in Norwegen hätte stellen müssen statt in der Schweiz. Sie hatten sich nach ihrer Flucht nämlich zuerst in Norwegen registriert. Mit den krassen Massnahmen wollten die Behörden die Familie zur Ausreise zwingen.
Nun fordert ein Bündnis von verschiedenen Menschenrechtsorganisation in einem Appell, dass Schweizer Behörden den Dublin-Prozess in Zukunft grosszügiger anwenden und mehr Rücksicht auf die betroffenen Menschen nehmen. RaBe sprach mit Denise Graf von Amnesty International und fragte, ob sich die Schweiz vom Dublin-Abkommen verabschieden sollte:
Cannabis in der Apotheke kaufen
Falls weiche Drogen legalisiert würden, wo könnten sie dann gekauft werden? Mehrere Schweizer Städte und Universitäten wollen einen Pilotversuch starten. Erwachsene KifferInnen sollen in Apotheken legal Cannabis-Produkte kaufen können. In der Stadt Bern wird dieser Versuch von der Sozialdirektion und von der Universität Bern unterstützt und begleitet. Die kantonale Ethikkommission hat den Versuch erlaubt. Jetzt haben Stadt und Universität ein Gesuch für eine Ausnahmebewilligung beim Bundesamt für Gesundheit gestellt. Würde es bewilligt, könne der Versuch 2018 in Bern gestartet werden, erklärt Sven Trelle gegenüber RaBe. Er ist Co-Direktor des Klinischen Studienzentrums an der Universität Bern:
Wirksamkeit von Medikamenten ausweisen
Der Verein Skeptiker Schweiz möchte ein Evidenz-Label für Arzneimittel schaffen. Der Grad der wissenschaftlich nachgewiesenen Wirksamkeit eines Medikaments könnte – inklusive Link zu den Forschungsberichten – mit diesem Label nachgewiesen werden:
Laut dem Präsidenten der Skeptiker Marko Kovic sind die Hersteller von Arzneimitteln nicht begeistert. Widerstand kommt nicht nur von der Komplementärmedizin, sondern auch von der Pharma-Industrie – ist das erstaunlich: