Das neue Integrationsprogramm KIP 2 aus der Feder von Pierre Alain Schnegg (SVP) stösst auf heftige Kritik. Ein bosnisch-serbisches Radioprojekt überwindet alte Gräben. Das Theaterstück „Träges Herz“ setzt sich mit den Freiwilligen auseinander, die den im Balkan gestrandeten Geflüchteten helfen wollen.
Kantonales Integrationsprogramm 2
„Fordern statt fördern“ laute die Devise im neuen Berner Integrationsprogramm KIP 2, finden kritische linke PolitikerInnen. Der Kanton wolle einerseits Geld einsparen, fordere aber gleichzeitig einen grösseren Effort der Migrationsbevölkerung. So soll diese beispielsweise in kürzester Zeit die deutsche Sprache beherrschen. Dass das nicht für alle gleichermassen möglich ist, werde dabei nicht beachtet. Wilma Rall sprach mit dem federführenden Regierungsrat Pierre Alain Schnegg und seinen Kritikerinnen über die Vorwürfe:
Auch das Vorgehen von Schnegg wurde kritisiert. Es scheint, der SVP-Gesundheits- und Fürsorgedirektor versuche, die ExpertInnen der Intergationskommission bewusst zu umgehen:
Bosnisch-serbisches Radioprojekt Zenica-Niš-Calling
In den Ländern des ehemaligen Jugoslawien bestehen noch immer Gräben zwischen den ehemaligen Kriegsparteien. Ein Teil der jungen Generation, die den Bürgerkrieg in den 1990er-Jahren nicht oder nur am Rand erlebt hat, versucht diese Gräben jetzt langsam zuzuschütten: zum Beispiel mit dem serbisch-bosnischen Radioprojekt Zenica-Niš Calling, das mit Hilfe von Radio Bern RaBe und Radio 3fach Luzern zustande gekommen ist. Jugendliche und Junggebliebene aus der serbischen Stadt Niš und der bosnischen Stadt Zenica produzieren zweiwöchentlich eine Sendung. Der Erfolg ist so gross, dass das Projekt möglicherweise noch auf andere ehemalige jugoslawische Staaten ausgedehnt wird. Michael Spahr sprach mit Projektleiterin Lucia Vasella über das aussergewöhnliche Radioprojekt:
Die Sendung wird jeweils auch als Podcast auf die Radioplattform Mixcloud hochgeladen:
Träges Herz
Vom 30. Mai bis am 3. Juni 2017 wird im Schlachthaus Theater das Stück „Träges Herz“ aufgeführt. Beim Stück von Lorenz Nufer und Renata Burckhardt dreht sich alles um Freiwillige, die gestrandeten Geflüchteten im Balkan helfen wollen. Inspiriert wurde das Stück von der wahren Geschichte von Michael Räber, der von einem Tag auf den anderen zum Flüchtlingshelfer wurde und die Organisation schwizerchrüz.ch gegründet hat. Gisela Feuz hat sich das Stück angeschaut: