Mit den Worten, er sei von den BürgerInnen von Pittsburgh und nicht denjenigen von Paris gewählt worden, kündigte Donald Trump an, die USA wolle aus dem Klimavertrag von Paris aussteigen… hierzu ein Kommentar von Inforedaktor Michael Spahr.
Jetzt will er auch noch das Klimaabkommen von Paris kündigen, dieser Trump. Untragbar ist er. Am liebsten würde ich jetzt gleich los laufen, protestieren, eine amerikanische Flagge verbrennen, mich zur Gruppe der Empörten gesellen, die sich heute Mittag vor der amerikanischen Botschaft versammeln will… ja, und dann gleich ein paar hundert Meter weiter laufen zur Schweizerischen Nationalbank, die über zehn Prozent ihrer Investitionen in den USA in Kohlendioxiddreckschleudern gesteckt hat.
Doch dann denke ich nach und frage mich: bin ich soviel besser als dieser böse Trump? Schon zweimal bin ich dieses Jahr geflogen, habe tatkräftig mitgeholfen, die Erderwärmung voran zu treiben. Und ich bin so einer, der ab und zu Fleisch isst – auch vom Rind. Dreimal mehr Kohlendioxid neutralisierende Wälder müssen dafür abgeholzt werden, als für einen rein vegetarischen Speiseplan. Und ich heize und ich fahre zuweilen Auto und ich kaufe manchmal Produkte, die nicht in unmittelbarer Nähe von Bümpliz und von der Lorraine hergestellt wurden.
Das ist der Punkt. Soll doch der Trump den Klimaschutz ausbremsen… das ist zwar ein schlechtes Signal an die Zweifelnden. Doch das Umdenken beginnt nicht bei einem durchgeknallten Präsidenten in einem weissen Haus, sondern bei uns, den Erdenmenschen. Wir haben die Macht, mit unserem Handeln den Klimawandel zu stoppen. Genauso wie Kalifornien, New York und sogar Pittsburgh angekündigt haben, vorwärts zu machen mit dem Klimaschutz – egal, was ihr Präsident dazu sagt. Denn sie – wie auch China oder die mehr oder weniger Vereinigten Staaten von Europa EU: am Schluss kommt es billiger, als wenn wir warten mit Klimaschutzmassnahmen. Der Klimawandel ist Fakt. Wer jetzt nicht handelt, zahlt am Schluss den höchsten Preis.
„America First“ ist eine leere Phrase – „Earth First“ muss unser Programm heissen… den Venus und Mars sind nicht gerade eine komfortable Alternative.