Ein Kommentar zum NEIN des Nationalrats zur No-Billag-Initiative…
Merci, lieber Nationalrat, für das NEIN zur No-Billag-Initiative… doch deshalb jetzt die Hände in den Schoss legen, geht nicht. Die Geschichte zeigt, manchmal entscheidet das Stimmvolk ganz anders an der Urne, als es die Oberen in Bern wünschen. Deshalb dieser Appell:
Liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, lasst euch nicht verwirren. Wenn ihr der SRG, dem SRF, dem Sven Epiney oder der Christa Rigozzi eins auswischen wollt und JA sagt zur No-Billag-Initiative, dann schadet ihr am Schluss nicht der SRG, sondern allen anderen Medien in diesem Land… fast ausnahmslos.
Nicht nur die SRG erhält dann keine Gebührengelder mehr, sondern auch zahlreiche Lokalradios und Lokalfernsehen – worunter auch RaBe. Würde das für RaBe das Aus bedeuten? Wahrscheinlich, ausser RaBe verfolgt dann die gleiche Strategie wie die SRG ohne Gebührengelder: Kommerz… den Werbemarkt aufmischen. Ohne Gebühren, gibt es für die SRG und für alle anderen Service-Public-Sender keine Einschränkungen mehr, was die Werbung betrifft. Das heisst, der jetzt schon desolate Werbemarkt wird von zusätzlicher Konkurrenz abgegraben. Mit anderen Worten: höchstwahrscheinlich gäbe es dann in Bern keinen Bund und keine Berner Zeitung mehr. Auch Radio Bern 1 und Energy dürften dem Ende nahe kommen. Vielleicht nicht so schlimm auf den ersten Blick, doch tragisch, was die Vielfalt betrifft – insbesondere die Vielfalt der Meinungen, denn viele lokale Medien können dann nur noch weiter existieren, wenn sie einen starken Geldgeber im Rücken haben. Und dieser Geldgeber ist dann wahrscheinlich einer, der seine Ideologie möglichst unkritisch über möglichst viele Kanäle verbreiten will.
Es ist wichtig, dass die Mediengesetzgebung erneuert und zeitgemässer wird. Vielleicht braucht es auch Service-Public-Gelder für den Bund oder die Berner Zeitung. Zum Glück hat der Bundesrat die Zeichen der Zeit erkannt und erarbeitet im Moment ein neues Mediengesetz. Wenn es aber jetzt plötzlich ein JA zur No-Billag-Initiative gibt, dann stehen wir vor einem Scherbenhaufen mit Auswirkungen, die vor allem einer politischen Richtung nützen werden.
Liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, lasst euch nicht blenden. Bitte, erzählt euren Freunden und Freundinnen, dass die No-Billag-Initiative sehr gefährlich ist. Auch wenn ihr Sven Epiney oder Christa Rigozzi nicht ausstehen könnt, die No-Billag-Initiative garantiert euch nicht, dass die dann verschwinden. Im Gegenteil vielleicht gibt ihnen der Christoph dann einen Job beim grössten nationalen Fernsehsender: Blocher TV…
…und denkt daran, No Billag = No RaBe.
Alle anderen Beiträge zur No-Billag-Abstimmung gibt es unter www.nonobillag.ch