Alle Schweizer und SchweizerInnen sollen künftig Organspender werden. Das fordert die frisch lancierte Initiative „Organspende fördern – Leben retten“.
Die Initiative stammt von der Organisation Junior Chamber International (JCI). Sie soll dabei helfen, die Anzahl potentieller Spender massiv zu erhöhen. Schweizweit herrscht bereits seit Jahren ein grosser Organmangel, gleichzeitig warten immer mehr potentielle EmpfängerInnen dringend auf ein Organ. Sollte die Initiative durchkommen, müssten sich Leute, die ihre Organe nicht spenden wollen, künftig ausdrücklich dagegen aussprechen. Sie würden einer automatischen Organspende also widersprechen, deshalb spricht man auch von der sogenannten „Widerspruchslösung“. Wenn sie dass nicht tun, ist es möglich, dass ihnen im Sterbeprozess Organe entnommen werden können.
Das Prinzip ist also relativ einfach. Doch EthikerInnen haben ihre Bedenken. Und es steht die Frage im Raum, ob die Initiative denn die einzige Lösung für das Organspende-Problem ist. Auf der Strasse jedoch stösst die Initiative auf offene Ohren. Obwohl sich derzeit viel zu wenig SchweizerInnen für eine Organspende entscheiden, scheint die Bereitschaft dafür vorhanden zu sein.
Salim Staubli war im Gespräch mit der Medizin-Ethikerin und Leiterin der Stiftung Dialog Ethik, Ruth Baumann.