Es tönt wie eine Verschwörungstheorie: Bauern beginnen massenhaft Gift auf Pflanzen zu verteilen. Langsam beginnen Insekten massenhaft zu sterben. Das ganze Ökosystem kollabiert.
Leider ist das keine Verschwörungstheorie von einem verrückten Pseudowissenschaftler mit Weltuntergangsfantasien, sondern bittere Realität, zeigt eine neue Studie. Biologen und andere Forscherinnen im Bereich Ökologie haben festgestellt, dass in Deutschland seit 1989 der Bestand von Insekten um 76% zurück gegangen ist. Das grosse Insektensterben hat einen engen Zusammenhang mit der Einführung von neuartigen Pflanzenschutzmitteln – sogenannten Neonicotinoiden – in den 1990er-Jahren. Das Problem ist, diese giftigen und effizienten Pflanzenschutzmittel werden heute praktisch überall auf der Erde eingesetzt. Ähnlich wie beim umstrittenen Glyphosat wehren sich die übermächtigen Agrarpharmakonzerne mit allen Mitteln gegen Verbote.
Michael Spahr hat mit dem Biologen Casper Bijleveld über das Problem gesprochen:
Der Biologe Casper Biijlefeld ist Direktor des Papilioramas in Kerzers. Er unterstützt die Initiative für das Verbot von synthetischen Pestiziden.
Die Studie von Prof. Edward Mitchell von der Universität Neuenburg zeigt, dass Nicotinoide auch in Honig in hohem Mass nachgewiesen werden konnte.