Die Schweiz kümmere sich zu wenig um Opfer von Frauenhandel, in Israel zeigen die beiden Präsidenten Trump und Netanjahu wenig Gespür und der Berner Dokumentarfilm «Das Leben vor dem Tod» stellt die Frage nach einem selbstbestimmtem Lebensende. Das uns mehr gibts im Info-Podcast zu hören:
Zu wenig Unterstützung für Opfer von Frauenhandel
Laut der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration FIZ kümmere sich die Schweiz zu wenig um Opfer von Frauenhandel. In ihrem am Montag veröffentlichten Jahresbericht erhebt sie Vorwürfe gegen die Behörden: zu restriktiv würden Migrationsgesetze angewandt, zu wenig Schutzunterkünfte den Betroffenen angeboten. Vor allem die Zahl der betroffenen Frauen, welche sich an die FIZ wenden und sich noch im Asylverfahren befinden, sei im letzten Jahr markant gestiegen.
«Ein grosser Tag für Israel»
Mindestens 60 Tote und wohl mehr als zweieinhalb Tausend Verletzte hat der neuste Konflikt im palästinensischen Gazastreifen bislang gefordert. Soviel wie seit dem letzten Gazakrieg vor vier Jahren nicht mehr.
Die israelischen Soldaten eröffneten am Montag das Feuer, nachdem es zu Massenprotesten an den palästinensischen Grenzzäunen gekommen war. Grund für die Ausschreitungen war die Verlegung der neuen US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem.
Die radikale Palästinenservereinigung Hamas wirft US-Präsident Donald Trump vor, die Eskalation damit gezielt provoziert zu haben. Trump selbst, sowie der israelische Ministerpräsident Netanjahu bestreiten die Vorwürfe jedoch und sprachen gar von einem «grossen Tag für Israel».
Dokumentarfilm: «Das Leben vor dem Tod»
Eigentlich habe sein Vater Goffredo einen Film drehen wollen, in welchem es im weitesten Sinne um die Beziehung der deutschen mit der italienischen Schweiz hätte gehen sollen, sagt der Berner Filmemacher Gregor Frei. Weil der Papa aber selber kein Profi ist in Sachen Film, fragte er beim Sohnemann für Unterstützung an. Herausgekommen ist nun tatsächlich ein Film, wenn auch über eine ganz andere Thematik.
Während rund drei Jahren hat Gregor Frei seinen Vater Goffredo und vor allem auch dessen Nachbarn Armin immer wieder mit seiner Kamera im abgelegenen Tessiner Bergdorf Cumiasca besucht. Armin hat angekündigt, mit 70 aus dem Leben scheiden zu wollen. Mit dieser Ansage bringt er die Freundschaft zu Nachbar Goffredo ins Wanken. In Freis Dokumentarfilm Das Leben vor dem Tod prallen nicht nur Liebe, Freundschaft, Sturheit und zwei Lebensmodelle aufeinander, sondern das filmische Zeugnis wirft auch existentielle Fragen auf: Darf jemand einfach entscheiden zu sterben? Wie geht man mit einer solchen Entscheidung um? Und macht sich ein Filmemacher in irgendeiner Form mitschuldig, wenn er einen angekündigten Tod dokumentiert?
Das Leben vor dem Tod feiert morgen Donnerstag Berner Premiere im Kino Rex, im Anschluss gibt es unter der Leitung von RaBe-Kulturredaktorin Gisela Feuz eine Podiumsdiskussion mit Filmemacher Gregor Frei und einem der Protagonisten. Weil ja: Armin hat sein Vorhaben in die Tat umgesetzt.