In Rumänien protestieren zehntausende Menschen gegen die Machenschaften der aktuellen Regierung, das Theaterfestival Belluard beleuchtet bei seiner 35. Ausgabe das Gesellschaftsphänomen Einsamkeit und Archäologe Armand Bäriswyl nimmt sich einem düsteren Kapitel Berner Geschichte an: dem Berner Galgen. Das und mehr (Gefreuteres!) gibts im heutigen Info-Podcast.
Massenproteste in Rumänien
Seit Tagen gehen im Rumänien wieder zehntausende Menschen auf die Strassen und protestieren gegen die aktuelle Regierung der PostsozialistInnen. Gründe gibt es mehr als genug: Die grassierende Korruption, die umstrittene Justizreform und eine Regierungspartei, die sich mit allen Mitteln an die Macht klammert, und dabei auch geltende Gesetze im Eilverfahren ganz nach ihrem Gutdünken anpasst. Mihnea Mihai, Vorsitzender des rumänischen Vereins Rezist in Zürich befürchtet, dass die anhaltenden Proteste ihr Ziel, die Regierung zu stürzen, nicht erreichen werden. Dennoch hofft er, dass sie zumindest eine Politisierung breiterer Schichten bewirkt und die starke Abwanderung eindämmt.
Einsamkeit: Die 35. Ausgabe des Theaterfestivals Belluard
Auch wenn heute mehr Menschen als je zuvor auf der Welt leben, so ist sie doch allgegenwärtig: die Einsamkeit. Dass Einsamkeit ein hochaktuelles, komplexes und weitreichendes Thema ist, hat auch das Theaterfestival Belluard in Freiburg erkannt und sie zum übergreifenden Thema der 35. Ausgabe gemacht. Zu sehen gibt es unter anderem auch La Cabane – Die Hütte, eine installative Theaterarbeit im Wald von Sandra Forrer.
In einer Hütte im Wald lässt Forrer mit Hilfe von Gegenständen und Audioaufnhamen zwei Schicksale von Frauen auferstehen, welche beide im Abstand von 150 Jahren zufällig auf die kleine Waldhütte stossen und sich dort eine Weile aufhalten. Dabei wird klar: Die Ambivalenz der Einsamkeit liegt darin, dass sie immer zwischen selbstgewählt und erlitten schwankt.
La Cabane – Die Hütte kann ab Freitag 29. Juni bis Samstag 7. Juli im Rahmen des Theaterfestival Belluard in Freiburg besucht werden.
Bärn isch eso: Der Berner Galgen
Was haben der Komiker Massimo Rocchi, die Astrophysikerin Kathrin Altwegg, die blinde Radiojournalistin Yvonn Scherrer und die literarische Figur des Simplicissmus gemeinsam? Sie alle sind auf Bärn isch eso, dem Stadtführer der etwas anderen Art, vertreten. Ins Leben gerufen wurde dieser vor vier Jahren von der Berner Burgergemeinde und zwar nicht für TouristInnen, sondern als Geschenk für die Berner Bevölkerung. Entsprechend werden in Bärn isch eso nicht die gängigen Sehenswürdigkeiten abgehandelt, sondern die Hauptstadt soll für einmal aus einer anderen Perspektive gezeigt werden: Schräg, überraschend, unterhaltsam mit persönlichem Bezug. In einer losen Serie spielen wir bei RaBe die Hörbeiträge von Bärn isch eso. Heute nimmt sich Archäologe Armand Bäriswyl ein eher düsteres Kapitel vor: Den Berner Galgen.