Heute gehts bei uns im Info um eine Katastrophenübung in der Grossen Halle der Reitschule, um Rassismus-Vorwürfe an die Adresse von Basler Guggen und einen Supermarkt, in welchem die Kasse nicht nur zeigt, wie viel bezahlt werden muss, sondern auch, wie viel dieser Einkauf die Umwelt kostet. Den Podcast gibts hier:
Katastrophenübung in der Reitschule
Im Februar hat der langjährige Veranstalter der Grossen Halle der Reitschule, Giorgio Anderoli, nach 18 Jahren seinen Job übergeben (wir haben hier über Giorgios langjährige Tätigkeit berichtet) und zwar an Nina und Luzius Engel. Der Arbeitseinstieg der beiden war ein turbulenter, denn Ende März besetzte die Gruppierung «Die Wohlstandsverwahrlosten» die Grosse Halle. (Das Kollektiv taufte sich zu einem späteren Zeitpunkt in «Halle für Alle» um.)
Ab morgen Mittwoch bis und mit Freitag zeigt die B’bühne in der Grossen Halle ein Theaterstück, in welchem eine Katastrophenübung der freiwilligen Feuerwehr im Zentrum steht. Der Arbeitsantritt von Co-Leiterin Nina Engel glich damals aufgrund der Besetzung auch einer Art Katastrophenübung. Das grosse Buschfeuer habe man löschen könne, es sei aber durchaus in ihrem Interesse, dass da noch ein paar Brände schwelten, sagt Nina Engel, denn Feuer bedeute Energie. Mit dem Kollektiv «Halle für Alle» würde man zwischenzeitlich eine gute, lockere Zusammenarbeit führen, sagt die 38-jährige Theaterwissenschaftlerin.
Zukünftig sollen in der Grossen Halle ganz unterschiedliche Projekte Platz finden. Diese müssten einfach in irgendeiner Form zum Raum passen und diesen mit einbeziehen. Ihr persönlich sei wichtig, dass die Projekte – sei es Musik, Theater oder Performance – soziale und politischer Aspekt verhandelten. Das Stück «Katastrophenübung», welches B’Bühne zeige, sei aus mehrer Gründen spannend. Zum Einen, weil Laientheater immer eine weitere Facette ins Theater einbrächten, weil hier neben der Kunst auch das Mitmachen im Vordergrund stehe. Ausserdem sei die freiwillige Feuerwehr vielleicht eine der letzten Bastionen des gelebten Gemeinwohls.
B’Bühne zeigt «Katastrophenübung» vom 29. – 31. August in der Grossen Halle der Reitschule.
Basler Guggen am Pranger
Seit bald einer Woche tobt die heftige, höchst emotionale Debatte rund um die beiden Basler Guggen „Negro Rhygass“ und „Mohrekopf“. Antirassistische Kreise kritisieren, Namen und Symbolik der Guggen hätten im 21. Jahrhundert nichts mehr zu suchen. Die Unterstützenden hingegen argumentieren, Namen und Logos seien Tradition, mit Rassismus habe das nichts zu tun. Die Meinungen waren schnell gemacht und die Fronten ebenso schnell verhärtet. Entsprechend scharf, boshaft und trotzig fielen die Reaktionen aus.
Was kann dieser laute Aufschrei gegen Rassismus und Diskriminierung bewirken und was nicht? Djinane M’Baye von Bla*Sh – Black She, einem Netzwerk von Schwarzen Frauen in der Deutschschweiz empfindet Name und Symbole der Basler Guggen als psychische Gewalt und ist der Meinung, über Rassismus zu sprechen sei sehr wichtig, aber in dieser Form sei es für die Betroffenen nur sehr schwer zu ertragen.
CLEVER einkaufen
Die Ausstellung CLEVER (noch bis am 19. September 2018 in der PH-Mediothek am Berner Helvetiaplatz) zeigt, wie wir nachhaltig einkaufen können. Besucher*innen füllen einen Einkaufskorb und erhalten am Schluss eine Quittung. Diese Quittung zeigt nicht nur, wie viel ein Produkt einem persönlich kostet, sondern auch wie teuer ein Einkauf die Umwelt zu stehen kommt.
RaBe hat die Ausstellung besucht und dort mit dem Leiter von CLEVER Marcel Anderegg gesprochen: