Subkutan
Über die Sendung

Subkutan: Kultur, die unter die Haut geht

Jeden Mittwoch um 11:30 beleuchten wir ein Thema aus Kultur, Gesellschaft und Alltag aus drei Perspektiven.

Infos zum Praktikum

Subkutan ist eine Wundertüte, lustvoll und eigenwillig. Und ein Ausbildungsformat, das in Zusammenarbeit mit der Radioschule klipp + klang den nebenberuflichen Einstieg in den Radiojournalismus ermöglicht. Hast du Lust, in die Radiowelt einzusteigen und deine Themen ganz Bern näher zu bringen?

Kontakt: subkutan@rabe.ch

Mit freundlicher Unterstützung von

Stiftung für Radio und Kultur Schweiz SRKS

Burgergemeinde Bern

Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM

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Sendungsportrait

Fr. 17. Mai 2013

Subkutan Talk

Marina Bolzli, Autorin, und Caroline Torra-Mattenklott, Germanistin, diskutieren mit Evelyne Oechslin über Marina Bolzlis Kurzgeschichte «Als wir noch Kinder waren.»

Die Kurzgeschichte ist eine Auftragsarbeit und ist im Sammelband Gruebe zum Jubiläum des Schulheims Riedt erschienen. Die Vernissage findet am 31. Mai 2013, 17.00 Uhr, im alten Kinderheim statt. Buchbestellung und Anmeldung Vernissage: http://aufdergrube.ch

Hier vorab ein Ausschnitt

Als wir noch Kinder waren

Am Sonntag darauf gingen wir in die Kirche. Dort gingen wir nicht besonders häufig hin, wir waren wohl nicht öfter als einmal im Monat da. Doch jedes Mal, wenn wir den Gottesdienst besuchten, sahen wir die Buben. Sie sassen immer auf den hintersten Sitzbänken. So auch an diesem Sonntag. Sie trugen weisse Hemden und hatten sich die Haare nach hinten gekämmt. Ich wagte es nur kurz, meinen Blick über die Reihen gleiten zu lassen. Ganz unerwartet machte mein Herz einen Sprung, als ich den Grimmigen entdeckte. Er hatte mich auch gesehen, drehte sich zu mir um und lächelte mich an. Die Buben zu seiner Seite feixten und stiessen ihn mit den Ellenbogen an. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Mutter zog mich energisch am Arm weiter, ich konnte mich nur noch einmal kurz in seine Richtung wenden, dann hatte sie mich in eine der vorderen Reihen hineingezogen und bedeutete mir abzusitzen.

Während Pfarrer Grossenbacher vorne etwas von Nächstenliebe erzählte und zwei Säuglinge taufte, versuchte ich immer wieder, den Grimmigen zu erspähen, doch zu viele Köpfe waren im Weg. Ich merkte, wie Mutter mir ab und zu Seitenblicke zuwarf, und bemühte mich deshalb, meinen Blick nach vorne auf Pfarrer Grossenbacher zu heften. Seit jenem Abend hatte man in meiner Familie nicht mehr über die Grubenbuben gesprochen, allerdings wollte Mutter nun immer sehr genau wissen, wohin wir spielen gingen. Sie war misstrauisch geworden.