Die Medienlandschaft Bern hat sich seit 1996 stark verändert. Die Medienvielfalt ist dank dem Internet zwar grösser geworden, doch viele Traditionsmedien sind im Zeitalter der Digitalisierung verschwunden oder geschrumpft. RaBe hat den Medienwandel bis jetzt erfolgreich gemeistert – vor allem auch deshalb weil sich RaBe selber immer wieder gewandelt hat.
Der Wandel der lokalen Medienlandschaft
Als RaBe vor zwanzig Jahren zu senden begann, gab es in Bern bereits zwei Lokalradios – Förderband und ExtraBern. Schon damals war RaBe als einziges Radio wirklich unabhängig. Das einst ebenfalls unabhängige Radio Förderband gehörte zur Tageszeitung «Der Bund», Radio ExtraBern gehörte zur «Berner Zeitung». Beide Radios wechselten in den letzten zwanzig Jahren zwei Mal den Namen und mehrfach die Besitzerin. Heute gehört Radio Bern 1 (ex-ExtraBern, ex-CapitalFM) zur Zürichsee Mediengruppe, Energy (ex-Förderband, ex-RadioBe1) zur Ringier AG.
Viel bewegt hat sich bei der gedruckten Presse
Eine Print-Schwester von RaBe war 1996 die Berner Tagwacht, die linksgrüne Berner Tageszeitung. Nach etwas mehr als 100 Jahren musste sie 1997 den Betrieb einstellen, wurde danach zwar noch ein halbes Jahr als Wochenzeitung Hauptstadt weiter geführt, verschwand jedoch 1998 gänzlich. Noch immer existieren die beiden anderen Tageszeitungen von 1996: Der Bund und die Berner Zeitung. Der Bund war schon 1996 unter der Kontrolle der NZZ, wurde 2004 von der Espace Media Group (Berner Zeitung) übernommen und bleibt bis heute ein eigener Titel. Inzwischen aber werden der Auslandteil sowie Teile der Inland-, Wirtschaft- und Sportberichterstattung vom Tagesanzeiger übernommen. Sowohl Der Bund als auch die Berner Zeitung gehören seit 2008 zur Zürcher Tamedia.
RaBe ist das einzige traditionelle Berner Medium, das nicht zu einem Zürcher oder Aargauer Medienkonzern gehört, sondern den rund 1300 Mitgliedern (aus Bern und dem Rest der Welt) gehört.
Der Wandel der Technologie
1996 waren E-Mail oder Internet für viele Menschen noch etwas, das sie vom Hörensagen kannten. 2016 ist ein elektronisches Medium entweder online oder tot. RaBe hat die Digitalisierung Anfang des neuen Jahrtausends miterlebt und mitgemacht. 2002 wurde RaBe zum ersten Mal nicht nur via UKW und Kabel, sondern auch per Web-Stream verbreitet. Seit 2010 gibt es täglich einen Podcast des RaBe-Infos, seit 2012 wöchentlich einen Podcast der Sendung Subkutan. Seit 2014 pflegt RaBe ein eigenes Soundcloud-Portal. Im Laufe des Jubeljahrs 2016 sollte RaBe auch auf DAB+ empfangbar sein.
Die Vernetzung
Wichtig ist für ein unabhängiges Radio die globale Vernetzung. RaBe ist Mitglied der UNIKOM, der Union nicht-kommerzorientierter Lokalradios (mit Kanal K, Radio X Basel, Radio LoRa Zürich, Radio Stadtfilter Winterthur, Radio 3fach Luzern u.a.). Zudem ist RaBe Teil der weltweiten Vereinigung der Gemeinschaftsradios AMARC und besucht regelmässig internationale Konferenzen. Ausserdem nutzen verschiedene Sendungen die deutschsprachige Sendungsplattform freie-radios.net. RaBe-Sendungen laufen deshalb regelmässig auch auf deutschen oder österreichischen Radiosendern.
Der Medienwandel wirkt sich immer mehr auch auf das dritte Traditionsmedium Radio aus. Hörer- und Hörerinnengenerierte Online-Radiostationen, Radio-on-Demand und Podcasts sowie neue Formen des Online-Journalismus und der Kulturvermittlung werden RaBe auch in Zukunft herausfordern. RaBe ist parat…