Der Alptraum „No Billag“
Stellt euch vor, ihr stellt das Radio an und ihr hört von früh bis spät DJ Bobo. Ihr schaltet auf einen anderen Sender um und dort läuft nur Francine Jordi. Verzweifelt versucht ihr es auf einem dritten Sender… Gölä. Musik, die’s bringt, ist nur noch Musik, die kommerziell erfolgreich ist.
Gilt das gleiche für die News? Auf dem einen Sender läuft ein Bericht über die neueste Liebe von Michelle Hunziker. Auf dem anderen Sender gibt’s News über die wirklichen Herrscher der Welt: Ein selbsternannter UFO-Experte erklärt, eigentlich werde die Welt von Ausserirdischen beherrscht. Der Reporter hakt nicht weiter nach. Kritischer Journalismus ist nicht mehr gefragt. Danach gibt’s Werbung und dann auch auf diesem Kanal die Geschichte über die neue Liebschaft von Michelle.
Am Fernsehen und in den wichtigsten Online-Kanälen ungefähr das gleiche Bild: Unkritische Berichte über News, die offensichtlich Fake sind. Politische Sendungen gesponsert von der reichsten Partei. Debattiert wird darüber, ob die Schweiz neben Muslimen auch alle Hindus und Buddhistinnen aus dem Land werfen soll. Die Studiogäste heissen Martullo, Köppel und Glarner. Andere Stimmen kommen nicht zu Wort. Sie können sich die teuren Sendeplätze nicht leisten.
Zum Glück ist das im Moment nur ein Alptraum. Allerdings könnte dieser Alptraum bald wirklich werden, wenn die Stimmberechtigten JA zur Initiative mit dem irreführenden Titel „No Billag“ sagen. Diese gefährliche Initiative will unter dem Vorwand die verhasste Billag-Gebühr abzuschaffen nur eins: der Medienvielfalt in der Schweiz den Todesstoss versetzen. Ein JA zu NoBillag würde nicht nur das Ende der SRG bedeuten, sondern viele kleine Medien in den Ruin treiben – wie Kanal K, Radio X, Stadtfilter und… RaBe.
Wer RaBe gern hat, sollte das zum Anlass nehmen, seine Freunde und Freundinnen darüber zu informieren, dass NoBillag nicht das Ziel hat, eine unbeliebte Inkassostelle zu zerstören, sondern die vielfältige Schweizer Medienlandschaft.
Alle anderen Beiträge zur No-Billag-Abstimmung gibt es unter www.nonobillag.ch