Der Saatgutkonzern Monsanto auf der symbolischen Anklagebank und schockierende Berichte über Tschetscheniens Hetzjagd auf Homosexuelle. Im RaBe-Info Podcast:
Monsanto auf der Anklagebank
Es gibt immer mehr multinationale Grosskonzerne, die weit mehr Geld, mehr Macht und mehr Einfluss haben als einzelne Nationalstaaten. Zudem geniessen sie viel mehr Freiheiten, und können viel einfacher über nationale und internationale Gesetze hinwegsetzen. Auf diesen wunden Punkt drückt das symbolische Monsanto-Tribunal. Fünf international renommierte RichterInnen haben den amerikanischen Saatgutkonzern unter die Lupe genommen und kommen zum Schluss: Monsanto könnte für diverse seiner Geschäftspraktiken angeklagt werden – wenn es denn eine rechtliche Grundlage gäbe. Bis jetzt gibt es so eine rechtliche Grundlage jedoch noch nicht.
Am 18. April 2017 hat das Monsanto-Tribunal sein Rechtsgutachten in Den Haag vorgestellt. RaBe hat die Präsentation mitverfolgt:
Das Live-Video der gestrigen Medienkonferenz des Monsanto-Tribunals (Konferenz beginnt bei 7:00):
Das symbolische Gerichtsverfahren gegen Monsanto fand ein halbes Jahr vorher statt – vom 14. bis am 16. Oktober 2016. RaBe berichtete damals über die Erwartungen und sprach mit zwei Mitgliedern des internationalen Organisationskomitees – Esther Gerber und Raymond Gétaz vom Europäischen BürgerInnen Forum:
Über den Verlauf des Tribunals sprach RaBe mit Claude Braun. Er ist Mitglied von Longo Mai, einem Netzwerk selbstverwalteter landwirtschaftlicher Genossenschaften, und er war als Teil der Schweizer Delegation von Longo Mai beim Monsanto Tribunal dabei:
Tschetscheniens Hetzjagd auf Homosexuelle
„Manche werden halbtot geprügelt und den Verwandten wie ein Sack Knochen übergeben.“ So ein Augenzeugenbericht in der russischen Zeitung „Nowaja Gaseta“. Der Augenzeuge spricht über die Hetzjagd auf Homosexuelle in Tschetschenien. Seit ein paar Wochen häufen sich die Berichte über Misshandlungen und Folter von Angehörigen sexueller Minderheiten in der russischen Teilrepublik im Nordkaukasus.
In Bern gab es kürzlich eine Protestkundgebung gegen diese unmenschliche Hetzjagd – organisiert unter anderem von der Milchjugend – der Jugendorganisation für homo-, bi-, trans-, und asexuelle Jugendliche und für alle dazwischen und ausserhalb. RaBe fragte Vorstandsmitglied Florian Vock, was in Tschetschenien genau vor sich geht?
Mehr Hintergründe zu den Menschenrechtsverletzungen in der autonomen russischen Republik Tschetschenien gibt es bei queeramnesty.ch und einen Aufruf zum Protest hier.