Er ist Dichter, Sänger und MC in einem und wenn er Musik produziert, wird er selber zum Einmannorchester. Die Rede ist Jurczok 1001. Der 43-jährige Zürcher Roland Jurczok gilt als Pionier der Spoken Word Szene und auch wenn er in Mundart dichtet und sing, so ist er doch alles andere als ein Heimatdichter – vielmehr äussert er sich in seinen Texten und Songs gerne gesellschaftskritisch zu Weltgeschehnen und Zeitgeist.
Angefangen hat alles in den 90er-Jahren, als Jurczok seine erste Platte «Drehscheibe» herausgab. Geplant wäre eigentlich ein klassisches Rap-Album gewesen, allerdings realisierte Jurczok schon damals, dass die rhythmische Enge, die ein 4/4-Beat vorgibt, für sein Unterfangen nicht geeignet war.
Jurczok ist ein selbstironischer und genauer Beobachter, der gerne Grenzen zwischen Musik, Poetik und Komik verwischt und der sich für das Unfertige und Floskelhafte interessiert. So parodiert er zum Beispiel in einer seiner Nummern das Gebaren eines Roger Köppels, wozu ihm mehr oder weniger ein einziger Ausdruck reicht: «d’Wältwuche». Für sein neues Programm hat Jurczok nun auch das genaue Gegenteil ausgearbeitet, also eine lange Rede, in welcher Widersprüchlichkeiten in rechter Rhetorik aufgezeigt werden. Am Sonntag 24. September ist Jurczok 1001 im Schlachthaus Theater zu Gast.