Der Bund will mehr tun gegen Stalking, seit hundert Tagen sind zehn MenschenrechtlerInnen in der Türkei in Haft & drei Musikschaffende ringen mit Algorithmen.
Eminem disst Donald Trump – das Video
Stalking stärker verfolgen
Der Bundesrat beschliesst Massnahmen, um besser gegen Stalking vorzugehen. Stalking, dass ist das wiederholte Belästigen und Verfolgen einer Person. Gestern hat der Bundesrat ein Bericht des eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG gutgeheissen. Laut diesem Bericht ist rund jede 6. Frau und etwa jeder 20. Mann mindestens einmal in Leben von Stalking betroffen, wie Ursula Thomet, Leiterin des Fachbereichs häusliche Gewalt des EBG erklärt.
100 Tage in Haft – Aktion zum Geburtstag
Zehn Menschenrechts-AktivistInnen wurden am 5. Juli 2017 in der Nähe von Istanbul festgenommen – gut ein Jahr nach dem gescheiterten Putsch gegen die Regierung unter Präsident Erdogan. Unter den verhafteten Menschenrechts-AktivistInnen befindet sich auch Idil Eser, die Direktorin der türkischen Sektion von Amnesty International. Sie muss ihren Geburtstag diesen Samstag hinter Gittern feiern. Jetzt ruft Amnesty International zu weltweiten Solidaritätsaktionen auf.
Wer seine Solidarität mit den Gefangenen in der Türkei über soziale Medien Ausdruck verleihen will, soll dies mit dem Hashtag #PartyWithIdil tun können.
RaBe sprach mit Beat Gerber über den momentanen Zustand von Idil Eser:
Wrestling with the Algorithm
Nach Wikipedia ist ein Algorithmus «eine eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems. Bei einer Problemlösung wird eine bestimmte Eingabe in eine bestimmte Ausgabe überführt, wobei Algorithmen aus vielen Einzelschritten bestehen können». Ein Algorithmus ist also etwas absolut Logisches, das nach bestimmten Gesetzen funktionert.
Musik gilt ja als Inbegriff des persönlichen emotionalen Ausdruckes. Kann Musik trotzdem nach bestimmten Algorithmen komponiert werden? Und lassen sich aus dem musikalischen Umgang mit Algorithmen vielleicht auch Parallelen ziehen zu unsere Gesellschaft, obwohl der Mensch ja oftmals alles andere als logisch und rational agiert? Diese und andere Fragen wollen KünstlerInnen, Philosophen und WissenschaftlerInnen zusammen mit einem Publikum verhandeln und zwar in der Veranstaltung «Wrestling with the Algorithm», welche am Donnerstag in der Aula des Progr über die Bühne geht. Treibende Kraft hinter dieser Veranstaltung ist die IGNM Bern, die Internationale Gesellschaft für zeitgenössische Musik.
Teil des Programmes sind auch die Medien-Künstler Tobias Reber, Annie Rüfenacht (Berg & Berg) und Veronika Klaus. Gemeinsam werden die drei mit MS20 mini-Synthesizern und Computern das Stück «Pulse Width Modulation» spielen. Oder müsste man sagen: von Algorithmen spielen lassen? Eine Skype-Sitzung schafft Klarheit.