Die Rote Flora kämpft seit 28 Jahren für ihre Existenz – anlässlich des 30 Jahre Reitschule Jubiläums wird Bern besucht von Aktivist*innen aus Hamburg. RaBe spricht mit Klaus Waltke vom berühmtesten besetzten Haus Hamburgs. Ebenfalls zu Gast im RaBe-Info ist (leider nur telefonisch) Baldrian alias Thomas Leuenberger – der „Flügzüg“-Komiker spricht über seine Krebserkrankung und seine Entschleunigungstherapie:
Rote Flora Hamburg – die jüngere Schwester der Berner Reitschule
Seit 1989 ist die Rote Flora im Hamburger Schanzenviertel besetzt – noch heute ohne Vertrag mit der Besitzerin, einer Stiftung der Stadt Hamburg. Nach den Ausschreitungen am G20-Gipfel im Juli 2017 forderten rechte Politiker*innen einmal mehr die Schliessung des Kultur- und Politzentrums, weil sie das Haus für die linksradikale Gewalt verantwortlich machten. Es ist nicht das erste Mal und erinnert sehr stark an die Geschichte der Berner Reitschule, die im Moment ihren 30. Geburtstag feiert.
Immer wieder bewegt die Geschichte der Roten Flora. Zum Beispiel wurde vor ein paar Jahren bekannt, dass Polizist*innen das Haus infiltriert hatten. Undercover bespitzelten sie die politischen Aktionsgruppen, ja, gingen deswegen sogar ins Bett mit gewissen Aktivist*innen. Trotzdem ist die Rote Flora guter Dinge, dass sich auch der aktuelle Sturm wieder legen wird. Klaus Waltke, einer der Flora-Sprecher, hat RaBe besucht:
In der Reitschule Bern gibt es anlässlich des 30 Jahre Jubiläums mehrere Veranstaltungen mit der Roten Flora.
Entschleunigung mit Baldrian in der Heitere Fahne
«Wer langsamer lebt, ist später tot», sagt der Berner Komiker Baldrian (Flügzüg). Bei Baldrian ist der Name Programm, setzt der 58-Jährige doch in seinen Nummern mit betonter Langsamkeit ein Gegenzeichen zur heutigen schnelllebigen Zeit. Darüber hinaus engagiert sich Thomas Leuenberger, so der bürgliche Name Baldians, auch aktiv im Kampf gegen Krebs. Vor fünf Jahren hat er selber die Diagnose Leukämie erhalten und eine Chemotherapie über sich ergehen lassen müssen. Zum Glück schlug die Therapie an. Jetzt tritt er mit einer Gruppe von Musikschaffenden in der Heitere Fahne auf und sammelt Geld zu Gunsten der Registrierung neuer Blutstammzellspender*innen. RaBe hat mit ihm telefoniert – wegen Grippe konnte er nicht ins Studio kommen: