Heute im Info gibt’s Chemie ohne Ende…
Antibiotika in der Nutztierhaltung
Im letzten Jahr wurden den Schweizer Nutztieren rund 38 Tonnen Antibiotika verabreicht, das ist weit mehr als uns Menschen verschrieben wird. In den Ställen wird Antibiotika oft vorbeugend gefüttert, denn die hohe Anzahl von Tieren auf kleinem Raum macht es für die Krankheitserreger leicht, sich zu verbreiten. Wenn 10’000 Hühner in einer Halle leben, wäre eine Erkrankung von nur einem Tier verheerend. Das systematische Verabreichen von Antibiotika führt jedoch zu immer mehr multiresistenten Bakterien, also Bakterien, welche gegen jegliche Antibiotika immun sind. Kommen diese multiresistenten Bakterien durch die Nahrungskette oder das Trinkwasser zum Menschen, so können einfache Infekte wie zum Beispiel eine Mandelentzündung bereits zum Tod führen.
In der Schweiz wäre eine Tiernutzung in der jetzigen Form ohne grossflächigen Einsatz von Antibiotika kaum möglich, sagt Franziska Herren. Sie ist der Kopf hinter der eidgenössischen Volksinitiative Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz, welche in wenigen Wochen eingereicht wird.
Multiwatch
INEOS ist ein Chemiekonzern aus Britannien mit steuerlichem Hauptsitz in Rolle, im Schweizer Kanton Waadt. Der Konzern mit 17’000 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von 40 Mia. US Dollar ist zu einem der grössten Schweizer Konzerne gewachsen. Soeben hat der Konzern angekündigt, dass er den Fussballklub Lausanne Sports gekauft hat. Der Konzern macht viel Geld mit der neuen Technologie des Rohstoffabbaus Fracking. In Britannien haben die Machenschaften von INEOS zu massiven Protesten geführt. INEOS aber hat es geschafft, mit gerichtlichen Verfügungen die Protestwelle einzuschränken. Ausserdem ist INEOS für verschiedene umweltverschmutzende Vorfälle verantwortlich.
Für Marianne Aeberhard von Multiwatch ist klar, INEOS ist ein gutes Beispiel dafür, warum es die Konzernverantwortungsinitiative braucht. Es sei dringend nötig, dass global tätige Unternehmungen auch dafür zur Rechenschaft gezogen werden könnten, für das, was sie andernorts anrichten. In einem soeben veröffentlichten Dossier zeigt Multiwatch auf, wie INEOS mit Verantwortung umgeht.
Im Gespräch mit RaBe erklärt Marianne Aeberhard den Zusammenhang mit dem Aufkommen von Fracking und dem Wachstum von INEOS:
Zurzeit zeigt Multiwatch verschiedene kritische Filme über multinationale Konzerne im Berner Breitschträff.
Radioblog
Im Radioblog spricht JUSO-Präsidentin Tamara Funiciello über ihre 99%-Initiative, soziale Ungerechtigkeit und zuviel Wohlstand.