Neue Texte und Töne zu Henry David Thoreaus Tagebüchern
„Solange Thoreau gefeiert wird, ist Amerika nicht verloren, sondern quicklebendig“ schreibt die NZZ am 8. Juli 2017 anlässlich dessen 200. Geburtstags auf die gegenwärtige amerikanische Regierung anspielend. Amerika feiert den eigenwilligen Dichter, Aussteiger, Mystiker, Natur- und Alltagsphilosoph, der das unablässige Business mit einem Verbrechen vergleicht, der für den zivilen Ungehorsam von Gandhi und Martin Luther King zum Vorbild wird, der sich als Aussteiger in eine Waldhütte zurückzieht und dort Weltliteratur schreibt und der im herbstlichen Wald Nüsse sammelt, um sie an Winterabenden zu knacken.
Mit neuen Texten und Tönen aktualisieren Schmucki, Augst und Friedmann Thoreaus Wertschätzung des alltäglichen Lebens. Während Augst einen Tagebucheintrag aus dem Jahre 1858 als Rezitativ vorsingt und Schmucki ein Eichhörnchen im Laub rascheln lässt, fragt Friedmann: „Worin besteht der Unterschied zwischen dem eingetretenen Kaugummi drei Schritte hinter dem Schachtdeckel und dem eingetretenen Kaugummi drei Schritte hinter dem Schachtdeckel?“ Upgradeten Sie am Nachmittag noch das Betriebssystem ihres Computers, damit die Software des neuen Druckers installiert werden kann, so pfeift Ihnen an der Aufführung der „Festspiele im Walde“ eine frische Brise um die Ohren.
Reto Friedmann: Lesung
Oliver Augst: Lieder und Rezitative
Annette Schmucki: Töne basteln
Live-Aufführung auf RaBe: Sonntag 3. Dezember 2017, 14-15 Uhr