Vor 25 Jahren sagte die Schweizer Stimmbevölkerung NEIN zum EWR-Beitritt – mit weitreichenden Folgen. In einem leerstehenden Hochhaus findet ein Konzertabend statt. In der Grossen Halle gibt es automatisches Theater:
ZEITSPRUNG: 25 Jahre NEIN zum EWR
Am 6. März 1992 fanden in der Schweiz zwei Weichenstellungen statt, sagt der Politologe Klaus Armingeon gegenüber RaBe, und meint damit das knappe NEIN der Schweizer Stimmbevölkerung zum Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum EWR:
- Aussenpolitisch – die Schweiz entscheidet sich gegen den damaligen europäischen Trend, dem Projekt eines vereinten Europas beizutreten. Stattdessen setzt sie auf den bilateralen Weg. In zähen Verhandlungen einigt sich die Schweiz für eine Zusammenarbeit mit der EU in zahlreichen Bereichen. Die bürgerlichen Parteien FDP und CVP können weitgehend ihre Politik durchsetzen. Die SP und die Gewerkschaften profitieren von mehr Rechten für Arbeitnehmende, die dank dem Versprechen, den bilateralen Verträgen zuzustimmen, erkämpft werden können.
- Innenpolitisch – die SVP verkauft sich erfolgreich als Verhinderin der Öffnung gegenüber der EU. Der rechtsnationalistische Flügel um Christoph Blocher übernimmt schrittweise die Macht in der ehemals bürgerlichen Gewerbe- und Bauernpartei. Mit ihrem rechtspopulistischen Kurs gewinnt sie enorm viele WählerInnen und wird von der kleinsten zur grössten Bundesratspartei. Politisch gelingt es ihr nicht, die Öffnung der Schweiz gegenüber Europa und dem Rest der Welt zu verhindern.
Das RaBe-Gespräch mit Klaus Armingeon über die Bedeutung der EWR-Abstimmung:
An den harten Abstimmungskampf von 1992 erinnert dieses Video aus dem SRF-Archiv:
Experimentelle Musik im Hochhaus
pakt-bern organisiert am Freitag, 8. Dezember 2017, den Konzertabend flash! (back and forward). Im ehemaligen PTT-Hochhaus, wo früher Telefon läuteten und Computer piepsten, bringen experimentelle Musikschaffende die ehemaligen Büroräume zum klingen. Der Konzertabend ist quasi der Auftakt der Zwischennutzung des Hochhauses, das zuvor jahrelang leer stand.
RaBe sprach mit dem Mitorganisator des Konzertabends Christian Pauli:
Der Musiker Felix Kubin schafft eine Neuinterpretation des Klassikers von Rolf Liebermann Symphonie Les Echanges der Expo 1964:
Wahnsinnige Maschinen von wahnwitzigen Kunstschaffenden
Mondoskop besteht aus neun Automaten, die einem einen Blick auf eine etwas andere Welt erlauben. Vom 7. bis am 9. Dezember stehen sie in der Grossen Halle der Berner Reitschule. Für jeweils einen Franken können wir uns dort ein mechanisches Theatervergnügen kaufen, das uns für ein paar Minuten eine Türe in eine andere Welt öffnet.
Entworfen wurden die Theaterautomaten von neun Kunstschaffenden – worunter die Bühnengestalterin Renate Wünsch, der Anarchokünstler Antifrost oder der psychedelische Grafiker Dirk Bonsma. Die Idee gehabt und die aufwändigen Maschinen aus Elektronik und Mechanik gebaut, hat Matthias „Mafi“ Schmid.
Wir warfen einen Einfränkler in den Automaten von Dirk Bonsma mit der Musik von Reverend Beat-Man – und liessen uns die Geschichte von Mondoskop von Mafi erzählen:
Die Ausstellung mit den Mondoskop-Automaten und die Roxy-Bar-im-Winter sind jeweils von 18:30 bis 24 Uhr geöffnet: