Heute geht es im RaBe-Info um die Kündigungswelle beim Schweizerischen Nachrichtendienst SDA, um Demonstrationsfaulheit während dem WEF trotz schwieriger Weltlage, um lustige Clips gegen No-Billag und um soziale Stadtrundgänge in Bern.
Kündigungswelle bei der SDA
Die Schweizerische Nachrichtenagentur SDA plant einen Warnstreik – Die Redaktion wehrt sich damit gegen die geplante Streichung von fast 36 Vollzeitstellen.
Bei der Schweizerischen Nachrichtenagentur SDA ist Feuer im Dach. Kein Wunder, denn es geht ums Eingemachte. Die SDA-Geschäftsleitung will fast 36 Vollzeitstellen abbauen, 83 JournalistInnen sollen entlassen werden – und das notabene, innerhalb der nächsten Wochen.
An diesen Plänen konnte auch der gestrige Gesprächsmarathon zwischen Geschäftsleitung und Personal kaum etwas ändern. Deshalb plant die SDA-Redaktion nun einen Warnstreik.
Wilma Rall hat heute morgen mit Andreas Stüdli von der SDA-Redaktion gesprochen.
Demonstrationsfaulheit am WEF
Heute beginnt in Davos das grosse Treffen der globalen Wirtschaftselite, das World Economic Forum, kurz WEF. Trotz brisanter Weltlage scheint es, als ob die Proteste dagegen während der letzten Jahre stetig abgenommen haben. Der Basler Soziologe Ueli Mäder glaubt aber nicht, dass der Widerstand wirklich schwächer geworden ist – vielmehr organisiere er sich heute vermehrt an Veranstaltungen wie dem Anderen Davos oder an Universitäten. Dies könnte sich nun aber ändern: Mäder sieht in der Ankündigung des Besuchs des US-Präsidenten Donald Trump ein Potential, dass sich der Protest wieder vermehrt auf die Strasse bewegt. Tatsächlich sind Demonstrationen in mehreren Schweizer Städten angekündigt, unter Anderem in Zürich, Genf und Bellinzona.
Soziale Stadtrundgänge: Obdachlose zeigen «ihr» Bern
20 Jahre gibt es den Verein Surprise bereits, also denjenigen Verein, welcher benachteiligte, armutsbetroffene oder ausgegrenzte Menschen unterstützt. Das tut er, indem er diesen Menschen mit dem Verkauf des gleichnamigen Strassenmagazins eine niederschwellige Arbeitsmöglichkeit bietet. Das Heft, welches jede zweite Woche erscheint, ist aber nicht das einzige Projekt von Surprise. So organisiert der Verein auch Fussballturniere – Rabe hat hier darüber berichtet – und nun gibt es seit Neustem auch soziale Stadtrundgängen in der Stadt Bern.
Während bei normalen Führungen Studenten oder Historikerinnen Interessierte durch die Stadt lotsen, übernehmen bei den sozialen Stadtrundgängen armutsbetroffene oder obdachlosen Menschen diesen Job. Roger Meier ist einer dieser Menschen. Die Tour des 56-jährigen heisst «Überleben auf der Strasse» und führt zu Orte und Institutionen, welche für Menschen, die auf der Strasse leben, überlebenswichtig sind. Dabei erzählt Meier mit viel schwarzem Humor Anekdoten und persönliche Erlebnisse aus 36 Jahren Strassen-Leben.
In Bern könnne ab sofort zwei thematisch unterschiedliche Touren gebucht werden: Der erste Rundgang fokussiert auf das Thema Obdachlosigkeit, während sich der zweite der Armutsfalle Arbeitslosigkeit annimmt. Ab Frühling 2018 soll noch eine dritte Tour hinzukommen, eine zum Thema Armut und Sucht. Die Touren werden montags, mittwochs, donnerstags und freitags durchgeführt und dauern rund zwei Stunden. Alle weitern Infos gibts hier.
Filmschaffende sagen NEIN zu No-Billag
Ohne Billag, keine SRG. Ohne SRG, keine Schweizer Filme. Die Schweizer Filmschaffenden kämpfen mit Kino-Spots gegen die Initiative «JA zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren». Rund 50 Filmschaffende, Schauspielerinnen und Schausspieler haben unentgeltlich drei Filme produziert:
Geschrieben und Regie geführt hat der Filmemacher Martin Guggisberg. RaBe hat mit ihm gesprochen:
Das Making-of der drei Filme: