Seit dem 2. Weltkrieg war die Zahl der Vertriebenen nie mehr so hoch: 65 Millionen Menschen befinden sich zurzeit auf der Flucht. Diesen Menschen will das Bernische Historische Museum mit der aktuellen Ausstellung «Flucht» ein Gesicht geben. Anstelle abstrakter Zahlen rückt die Ausstellung konkrete Schicksale ins Zentrum. Dabei werden Gründe angesprochen, warum ein Mensch überhaupt flieht, welche Hindernisse es unterwegs zu bewältigen gibt, welche Ängste und Hoffnungen diese Menschen mit sich tragen und welche Perspektiven Flüchtende in einem Land wie der Schweiz überhaupt erwarten.
Herzstück von «Flucht» ist die Videoinstallation eines Mannes, der selber vor rund 20 Jahren aus Syrien geflüchtet ist und mittlerweile zu den bekanntesten Schweizer Filmemachern zählt: Mano Khalil. Der 53-Jährige hat einst in Damaskus Jura und Geschichte studiert, spricht fliessend Kurdisch, Arabisch, Tschechisch und Italienisch und lebt seit 17 Jahren in der Schweiz. Seine Filme sind preisgekrönt und gerade eben wird sein neustes Werk «Hafis & Mara» an den Solothurner Filmtagen gezeigt. Mano Khalil ist in der Schweiz angekommen. Und trotzdem: Ein Mensch, der einst habe fliehen müssen, werde diese Erfahrung nie vergessen, sagt er.
Die Ausstellung «Flucht» ist noch bis am 16. September 2018 im Bernischen Historischen Museum zu sehen.