Heute im Info schauen wir uns die Situation der privatisierten Medienlandschaft in den USA an, besuchen ein Fitnessraum, in welchem mit der Kraft der Trainierenden auch gleich Mehl gemahlen oder Öl gepresst wird und schauen uns die neue Ausstellung an im Alpinen Museum, welches immer noch von der Schliessung bedroht ist.
Modellfall USA für die Schweiz?
Am Sonntag entscheidet das Schweizer Stimmvolk über die No Billag-Initiative. Wird sie angenommen, gibt es ab kommendem Jahr kein staatlich unterstütztes Radio und Fernsehen mehr. Sprich, der Schweizer Rundfunk wird komplett dem Markt überlassen. In Europa wäre das ein absolutes Novum, in den USA hingegen hat das Tradition.
Statt dem Staat unterstützen diverse Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen den unabhängigen, kritischen Journalismus. Mit der zunehmenden Medienkonzentration, dem Aufstieg der Neuen Rechten und dem steigenden Einfluss von Social Media aber kommt auch in den USA der unabhängige Journalismus unter Druck, meint Tom Tenney, Gründer und Geschäftsführer von Radio Free Brooklyn in New York. Vor allem, weil sich der Staat fast komplett zurückgezogen hat, seit vor 30 Jahren die so genannte fairness doctrine abgeschafft wurde, die den amerikanischen Rundfunk dazu verpflichtet hatte, zumindest einen Teil ihres Programms dem Service Public zu widmen.
Fitnessraum „Gmüesesel“
Viele haben das Abo wohl schon wieder gekündigt – 2 Monate nach Jahresanfang herrscht in den Fitnesscentern wieder Alltag. Wer sie öfters besucht hat sich wohl auch schon Gedanken darüber gemacht, wie man die Energie nutzen könnte, die man beim Trainieren in die Gerätschaften steckt.
Thomas Wieland hat genau die Idee in die Tat umgesetzt. In der Länggasse hat er das Projekt Gmüesesel verwirklicht, ein Fitness-Studio in welchem mit der Kraft der Trainierenden Öl gepresst und Korn gemahlen wird. Dabei müssen die Gäste keinen Eintritt bezahlen, im Gegenteil: Rund ein Viertel der verarbeiteten Lebensmittel darf man mit nach Hause nehmen.
„Schöne Berge“ im Alpinen Museum
Was nach schwärmersicher Heimatidylle klingt, wird im Untertitel der Ausstellung allerdings relativiert: «Schöne Berge – Eine Ansichtssache.» Wenn etwas eine Ansichtssache ist, dann kann man es so oder anders sehen. Seit das BAK, das Bundesamt für Kultur, letzten Sommer bekanntgeben hat, dass es dem Alpinen Museum zukünftig massiv weniger Geld zur Verfügung stellen will, ist auch das Museum zur landesweite Ansicht- und Verhandlungssache geworden. Anstatt jährlich mit einer Million soll das Alpinen Museum künftig nur noch gerade mit einem Viertel dieser Summe auskommen, so das Ansinnen des BAK. Seit der Bekanntgabe letzen Sommer ist unklar, wie die Zukunft des Museums aussehen soll, sagt Beat Hächler, der Direktor des Alpinen Museums. Seit Dezember würden Gespräche mit dem BAK geführt, deren Ausgang sei allerdings ungewiss.
Ein ganz klein wenig Trost dürften Direktor Hächler und sein Team vielleicht in der aktuellen Ausstellung «Schöne Berge» finden. Diese sei ein Wunschprojekt, sagt Hächler. Insgesamt werden 150 Werke aus dem Bestand des Alpinen Museums gezeigt, eine Kunstausstellung sei dies aber nicht, vielmehr spiegelten die Bilder kultureller Befindlichkeiten.
Die Ausstellung «Schöne Berge – ein Ansichtssache» wird noch bis 6. Januar 2016 im Alpinen Museum gezeigt