Am 25. März 2018 wählt der Kanton Bern ein neues Parlament – den Grossen Rat – und eine neue Regierung – den Regierungsrat. Über 2000 Männer und Frauen kämpfen um einen der 160 Sitze im Grossen Rat. 16 Personen wollen in den siebenköpfigen Regierungsrat. RaBe berichtet am Wahlsonntag live aus dem Rathaus – von 15 bis 23 Uhr.
Obwohl das kantonale Parlament und die Regierung über wesentlich höhere Budgets bestimmen, als die Stadt oder der Bund (Siehe Grafik), scheint die Berner Bevölkerung recht wenig Interesse an kantonalen Wahlen zu zeigen. Nur rund 30% der Stimmbevölkerung gehen in der Regel an die Urne. Auch 2018 werden nicht mit höheren Zahlen gerechnet. Einerseits hängt das zusammen mit den Abstimmungen vom 4. März 2018. Die No-Billag-Abstimmung hat die Berichterstattung in den Medien dominiert und das Stimmvolk emotional bewegt. Viele Menschen sind ein bisschen wahlmüde. Andererseits geniesst die Kantonspolitik in den Medien wesentlich weniger Aufmerksamkeit als die Bundes- und die Lokalpolitik. Obwohl die Kantonspolitik über wichtige Bereiche entscheidet, wie Bildung, Gesundheitswesen und Sicherheit (Polizei), fristet sie eher ein Schattendasein.
Auch die Ausgangslage am 25. März 2018 scheint klar: die bisherigen Regierungsratsmitglieder Christoph Ammann (SP), Christoph Neuhaus (SVP) und Beatrice Simon (BDP) sind unbestritten. Auch der bisherige Jura-Sitz-Inhaber Pierre Alain Schnegg (SVP) dürfte trotz umstrittenen Beschlüssen das Rennen machen gegen die Herausforderer*innen Christophe Gagnebin (SP) und Maurane Riesen (PSA). Die besten Chancen auf eine Wahl haben die Vertreter*innen der grossen Parteien Philippe Müller (FDP), Evi Allemann (SP) und Christine Häsler (Grüne). Die Vertreter*innen der Mitte- und Klein-Parteien dürften es schwer haben – das zeigen die Resultate der letzten Wahlen:
Etwas spannender ist die Ausgangslage bei den Grossratswahlen. Dort ist mit Sicherheit mit Verschiebungen zu rechnen. Ein massiver Linksrutsch ist jedoch nicht zu erwarten. Auch im Parlament werden die rechten und bürgerlichen Parteien die Mehrheit behalten. Obwohl diese Mehrheit zuweilen drastische Sparmassnahmen beschlossen hat, ist eine heftige Reaktion vom Stimmvolk nicht zu erwarten. Unmittelbare Auswirkungen der Kürzungen im Sozialbereich sind im Moment für die meisten Berner*innen noch nicht spürbar. Ähnlich wie schon in den Wahlen in Zürich und Aargau dürfte die SP etwas zulegen, vor allem dann, wenn ihre Basiskampagne auch in Bern funktioniert.
So präsentiert sich die aktuelle Ausgangslage:
So sehen die Prognosen des RaBe-Infos aus:
Wer noch nicht hat und jetzt noch wählen will, erhält hier die offizielle Anleitung des Kanton Bern: