Heute geht es im RaBe-Info um die angespannte Situation in Afrin. Die kurdische Stadt im Norden Syriens wurde am vergangenen Wochenende von türkischen Streitkräften eingenommen, – nach wochenlangen Gefechten. Und im kulturellen Teil der Sendung werfen wir einen Blick auf die bevorstehende „Berner Kurzfilmnacht“.
Türkische Besetzung in Nordsyrien
Seit mehreren Wochen läuft die türkische Militäroperation Olivenzweig gegen kurdische Gebiete in Nordsyrien. Am letzten Wochenende haben Erdogans Streitkräfte nun zusammen mit der Freien Syrischen Armee und verschiedenen radikal-islamistischen Gruppierungen die Provinzhauptstadt Afrin eingenommen. Ein Genozid an der kurdisch stämmigen Bevölkerung kann nicht ausgeschlossen werden, – Hunderttausende Menschen sind deshalb bereits geflohen.
Dieser völkerrechtswidrige Angriff auf Afrin geschah vor den Augen der Weltgemeinschaft. Es ist nicht nur ein Angriff auf die kurdische Gemeinschaft, sondern auch ein Angriff auf die Demokratie, die Idee einer freien Gesellschaft und auf die Gleichberechtigung der Geschlechter. Das alles sind Grundpfeiler der kurdischen Kultur in der Region Rojava, zu welcher auch Afrin gehört, wie Aktivistinnen des Informationszentrums Afrin Resistance in Qamishlo in Nordysrien berichten.
Berner Kurzfilmnacht zeigt «Fast alles»
Am Freitag 23. März startet die 16. Ausgabe der Kurzfilmnacht. In den Kinos Cinematte und Bubenberg gibt es insgesamt 21 Kurzfilme unterschiedlichster Natur zu sehen. Die Kurzfilmnacht tourt ab Freitag dann durch 13 Schweizer Städte, nebst nationalen Perlen aus der Kurzfilmkiste seien bei der Programmation dieses Jahr noch drei weitere Schwerpunkte gelegt worden, sagt Janis Huber vom Organisationsteam der Kurzfilmnacht: schwarzer Humor, belgisches Fimschaffen und die Beziehung von Menschen und Tieren.
Als lokale Premiere wird bei der Berner Ausgabe der Kurzfilmnacht «Fast alles» gezeigt, ein 23-minütiges Drama, in welchem Lisa Gertsch das Thema Frühdemenz verhandelt. Feinfühlig und mit viel Liebe zu ihren Figuren erzählt die 26-jährigen Berner Filmemacherin die Geschichte von Paul (Michael Neuenschwander), der mit erst 47 Jahren an Frühdemenz erkrankt ist. Seine Frau Leandra (Oriane Schrage) sollte ihn ins Heim bringen, doch Paul kann sie überzeugen ans Meer zu fahren. Trotz des tragischen Themas hat Lisa Gertsch mit «Fast alles» eine Kurzdrama voller berührender Momente, Witz und Schönheit geschaffen.