Heute geht es im Info um die angespannte Situation auf der griechischen Insel Lesbos, um einen Asylsuchenden, der vor mittlerweile 13 Jahren in seiner Zelle verbrannte und um das Projekt Radio Garden aus den Niederlanden.
Situation der Geflüchteten auf Lesbos
In der letzten Zeit verschwand das Thema aus der Aufmerksamkeit der Medien, doch die Refugee-Camps in Griechenland sind immer noch massiv überfüllt. Das Lager Moria auf Lesbos ist eigentlich ausgelegt für 2500 Menschen, zur Zeit befinden sich jedoch über 6000 Menschen dort, rund 2000 weitere campen wild um die ehemalige Militärkaserne. Sie alle warten darauf, dass ihr Asylantrag behandelt wird und sie aufs Festland weiterreisen können. Bis sie einen Termin für die Behandlung ihres Antrags erhalten, können aber bis zu 2 Jahre verstreichen, in denen sie die Insel nicht verlassen können und nicht arbeiten dürfen.
Und noch immer kommen täglich Boote an aus der Türkei, wegen des guten Wetters werden es wieder mehr: Seit Anfang Monat haben sich gut 1000 Leute auf Lesbos registriert.
Viele grosse aber auch kleine Hilfsorganisationen sind vor Ort und versuchen in die Bresche zu springen, wenn der griechische Staat und die EU wieder einmal versagt haben, die Geflüchteten adäquat mit dem Nötigsten zu versorgen.
Katrin Hiss sprach mit Vicky Schnijlenburg von der Organisation Cars of Hope aus Wuppertal.
Der Fall Oury Jalloh
Es kommt Bewegung in den Fall Oury Jalloh. Vor über 13 Jahren ist der Asylsuchende aus Sierra Leone in einer Zelle in einer Polizeiwache im ostdeutschen Dessau gestorben. Die offizielle Version der Geschichte lautete: Der an Beinen und Armen fixierte Jalloh habe die Matraze, auf welcher er lag, selbst angezündet und sei an Verbrennungen gestorben.
Schon damals gab es Zweifel darüber, dass sich die Geschichte so zutrug wie von den anwesenden Polizeikräften und der ermittelnden Justiz festgehalten wurde. Nun hat vor wenigen Tagen die Landesregierung von Sachsen-Anhalt beschlossen, zwei unabhängige Experten einzusetzen, welche den Fall noch einmal aufrollen. Das RaBe-Info hat bei der „Initiative in Gedenken an Oury Jalloh“ nachgefragt, ob eine abschliessende Aufklärung des Falles nun endlich wahrscheinlich wird.
Das deutsche Hintergrundmagazin Monitor berichtete letzten November ausführlich über den Fall:
Das Projekt Radio Garden
Ob Gottesdienst aus Kenia, eine Diskussion über Immigration in Nepal, Grönlands Kulturprogramm oder einfach die Musik, die überall auf der Welt in den Radios gespielt wird – im blühenden Radiogarten findet man all das und mehr.
Das Projekt Radio Garden stammt aus den Niederlanden, dort programmierte eine Gruppe beim Institut für Bild und Ton die Website, welche Radiosender aus der ganzen Welt erfasst, rund 10’000 Stationen kann man auf einer Weltkarte in Echtzeit einschalten.