Die Berner Schützenmatte wird definitiv autofrei, vor der pakistanischen Botschaft wird protestiert und in einem Musical bei Konzert Theater Bern das Thema Transgender verhandelt. Den Podcast gibst hier ab Mittag.
Schützenmatt wird definitiv autofrei
Die Berner Schützenmatte wird definitiv autofrei, das gab die Berner Stadtregierung gestern bekannt. Folglich ist nun die Bahn frei für den Begegnungsort Schützenmatte. Aktiv mitmischen will dort auch der Verein Neustadt, der diesen Sommer zum zweiten Mal das NeustadtLab auf der Schützenmatte organisiert. Gestern Abend lud der Verein alle interessierten Kreise zu einer Open-Space-Veranstaltung, über das NeustadtLab 2018, aber auch über die Zukunft der autofreien Schützenmatte. David Böhner vom Verein Neustadt gibt Aukunft.
Proteste vor der Pakistanischen Botschaft
Paramilitärische Truppen haben am Wochenende in Pakistan mehrere Aktivisten verhaftet. Die Aktivisten sind Mitglieder von Gewerkschaften und sozialistischen Jugendorganisationen. Die Verhaftungen fanden anschliessend an eine Demonstration des Pashtun Protection Movement in der Stadt Karachi im Südosten von Pakistan statt. Das Pashtun Protection Movement setzt sich für die Einhaltung der Menschenrechte und gegen die Repression durch den pakistanischen Staat und paramilitärische Organisationen ein. An den Demonstrationen nehmen jeweils mehrere tausend Menschen teil.
Wo sich die verhafteten Aktivisten zurzeit befinden ist nicht bekannt. Gegen sie wurde auch noch keine Anklage erhoben. Die Sindh-Rangers, die paramilitärische Organisation welche für die Verhaftung verantwortlich ist, ist bekannt für Verschleppungen und aussergerichtliche Tötungen. Am Mittwochmittag haben sich aus diesem Grund mehrere Mitglieder der JUSO Schweiz, der Gewerkschaften und der marxistischen Zeitung vor der pakistanischen Botschaft eingefunden. Sie verlangen Aufklärung darüber, wo sich die Aktivisten befinden und ihre sofortige Freilassung. Zu diesem Zweck wollten sie dem pakistanischen Botschafter in Bern Ahmad Naseem Warraich einen Brief mit ihren Forderungen und den Namen der Verhafteten übergeben. Kevin Wolf hat vor Ort mit Caspar Oertli über die Hintergründe und die Ziele des Protests gesprochen. Caspar Oertli ist Sekretär der marxistischen Strömung der Funke und Organisator des Protests.
Transgendermusical «Coco»
Sie hat Ende der 80er-Jahre im spiessbürgerlichen Berner Oberland für Furore gesorgt – die blonde Schönheit Coco, eine schillernde Figur, die sich nicht nur in der Berner Partyszene einen Namen machte, sondern via Cover der Schweizer Illustrierten in vielen eidgenössischen Stuben landete.
Cocos Geschichte war eine bewegte, lebte sie doch als Frau im Körper eines Mannes. Mit 21 Jahren entschied sich die gebürtige Thunerin zu einer geschlechtsangleichenden Operation, leider hatte das Schicksal für Coco aber kein glückliches Ende eingeplant. Der Eingriff hatte schwerwiegende körperliche und psychische Folgen – 1998 mit gerade mal 29 Jahren, nahm sich Coco das Leben.
Cocos Geschichte gibt es zurzeit auf der Bühne von Konzert Theater Bern zu sehen. Die Inszenierung von Stefan Huber nach der Idee von Cihan Inan ist intelligent und höchts unterhaltsam, gleichzeitig auch berührend und herzzerreissend. Um das Thema Geschlechteridentität zu verhandeln, wurde die Form des Musicals gewählt. Was auf den ersten Blick so gar nicht zusammen passen will – Musicals sind in unseren Breitengraden ja nicht unbedingt für schwerwiegende Themen bekannt – tue es doch. Das sagt Stückautor Alexander Seibt im Gespräch mit RaBe.
Coco – Ein Transgender-Musical, Aufführungen bis 20. Juni, hier gehts zum Spielplan. Das Musical erhebt keinen Anspruch auf historische Genauigkeit. Dafür gibt es Paul Rinikers Dokumentarfilm «Traum Frau Coco», der am 29.4. und 27.5. jeweils 10:30Uhr im Kino Rex gezeigt wird.