Heute im Info berichten wir über die Wahlen in Mexiko, wir nehmen die Migrationspolitik Algeriens unter die Lupe und wir fragen nach, warum 30 Tonnen Ostschweizer Tomaten in der Biogasanlage hätten landen sollen.
Wahlen in Mexiko
Andrés Manuel López Obrador alias AMLO gewinnt überraschend deutlich die Präsidentschaftswahlen in Mexiko. Der linke Politiker hat der Korruption und dem organisierten Verbrechen den Kampf angesagt. AMLO sei kein Messias und man müsse vorsichtig abwarten, was passiere, kommentiert der Mexiko-Kenner Philipp Gerber die Wahl gegenüber RaBe. Es seien vor allem Strukturanpassungen der jetzigen Regierung unter Enrique Peña Nieto gewesen, welche die Bevölkerung erzürnt hätten, sagt Gerber. Dazu gehören unter anderem die Privatisierung der staatlichen Erdölgesellschaften und des Wassers. Nun müsse die neue Mitte-Links-Koalition beweisen, ob sie in Mexiko tatsächlich eine kleine Revolution durchführen werde.
Algerien und die Migrationsproblematik in Nordafrika
13 000 MigrantInnen soll Algerien im letzten Jahr ohne Wasser und Nahrung in der Wüste aussetzt haben, einzig mit dem knappen Hinweis, in welcher Richtung der Niger liege. So zumindest berichtete die Nachrichtenagentur AP, gestützt auf Aussagen von AugenzeugInnen. Seit einer Woche sorgt dieser Bericht für breite Empörung. In Bern protestierten letzten Freitag rund 50 Menschen vor der algerischen Botschaft.
Die Internationale Organisation für Migration IOM, die selber vor Ort tätig ist, relativiert. Pascal Reyntjens, Chef der Internationalen Organisation für Migration IOM in Algerien relativiert die Vorwürfe gegen die algerische Regierung, er relativiert die aktuelle Migrationsproblematik in Nordafrika und er bestreitet die Mitverantwortung der EU-Staaten und ihrer Abschottungspolitik.
Tomaten für die Tonne
Schweizer Tomaten die Risse aufweisen, nicht gänzlich rund sind oder zu schnell heranreifen, landen hierzulande kaum auf den Tellern. An unperfektem Obst oder Gemüse haben die grossen Detailhändler nämlich grundsätzlich kein Interesse. So kam es, dass vergangene Woche rund 30 Tonnen Biotomaten aus dem Kanton St. Gallen weggeworfen werden sollten, diese waren aufgrund der milden Temperaturen zu früh reif geworden.
Der Verein Bio Loco hat deshalb eine nationale Aktion gestartet, um die Tomaten vor der Biogasanlage zu retten. Mit Erfolg: Am vergangenen Freitag wurden alleine vor dem Lorraineladen in Bern rund 4 Tonnen Biotomaten unter die Leute gebracht.