Schweizer Clubbetreiber*innen fürchten wegen einer neuen Lärmschutzverordnung ums Überleben, die Arbeitsbedingungen in chinesischen Pfannenfabriken lassen zu wünschen übrig und der neuseeländische Künstler und Musiker Delaney Davidson ist einmal mehr auf Besuch in Bern. Das und mehr gibts im heutigen Info-Podcast zu hören:
Petition gegen die neue Lärmschutzverordnung
Eine Petition fordert das Bundesamt für Gesundheit auf, eine geplante Änderung der Verordnung zum Bundesgesetz über den Schutz vor Gefährdungen durch Strahlung und Schall rückgängig zu machen. Konzertveranstalter*innen und Clubbetreiber*innen befürchten, dass sie von der neuen Verordnung in den Ruin getrieben würden. Der Grund: in der Verordnung gibt es mehr Vorschriften, was die Messung von Lärm betrifft. Das hätte zur Folge, dass die Clubs neue, teure Lautstärkemessgeräte anschaffen müssten. Auf Anfrage von RaBe sagt das Bundesamt für Gesundheit, es sei bereit zum Dialog mit den Betroffenen. In Kürze sollen Gespräche stattfinden.
Musiker und Künstler Delaney Davidson
Rund 20 Jahre ist es her, seit es den neuseeländischen Musiker und Künstler Delaney Davidson der Liebe wegen zum ersten Mal nach Bern verschlug. Bald einmal betätige er sich im Café Kairo in der Lorraine als Koch, wo sich seine Wege mit denjenigen des Reverend Beat-Man kreuzten. Dieser wiederum stellte ihn der Totengräber-Kapelle The Dead Brothers vor, die Davidson als Schlagzeuger engagierte. Fortan führte der Neuseeländer ein Nomadenleben, tourte quer durch Europa und pendelte zwischen Kontinenten. Im RaBe-Interview spricht Davidson über seine Verbindung zu Bern und erklärt, warum von Sommer zu Sommer reisen tückisch sein könne und warum Pech immer gleichzeitig auch Glück sei.
Heute ist Multiinstrumentalist Davidson mehrheitlich als Solo-Künstler unterwegs und hat Anfang Jahr sein neuntes Album «Shining Day» herausgegeben. Sein Leben sei nicht mehr ganz so nomandisch, sondern er habe in der neuseeländischen Hafenstadt Lyttleton Wurzeln geschlagen, sagt der 45-Jährige. Nichtsdestotrotz ist er auch dieses Jahr wieder nach Bern gereist, um Konzerte zu spielen und mit Robert «Panti-Christ» Butler das Kunstunterfangen «The End» auf die Beine zu stellen. Während zwei Wochen haben Butler und Davidson Siebdrucke unterschiedlichster Natur fabriziert, zu sehen gibts diese im Nomadlab auf der Schützenmatt.
«The End» 29.8. – 1.9. Nomadlab Schützenmatt. Am Samstag 1.9. versteigert Johannes Dullin ab 19Uhr die Siebdruck-Erzeugnisse der Herren Butler und Davidson und zwar in Begleitung einer Clownband.
Hier kann das ganze Interview mit Delaney Davidson nachgehört werden.
Schweizer Pfannen – made in China
Über 60 Prozent aller Pfannen, die in der Schweiz gekauft werden, sind „Made in China“. Dafür arbeiten die Menschen in den chinesischen Fabriken oft zwölf Stunden am Tag. Generell lassen die Arbeitsbedingungen dort zu wünschen übrig. Vor zwei Jahren veröffentlichte das Arbeiter*innenhilfswerk Solidar Suisse einen Bericht, der aufzeigte, dass es in den Fabriken häufig zu Arbeitsrechtsverletzungen kommt. Heute zieht die Organisation, die sich weltweit für faire Arbeitsbedingungen einsetzt, Bilanz. Rechercheure von China Labor Watch, die sich «undercover» jeweils für zwei Wochen als Arbeiter in den Fabriken antstellen liessen, zeigen im neuen Bericht: die Fabriken halten sich besser ans Arbeitsrecht und zahlen bessere Löhne. Doch noch immer seien die Arbeitsbedingungen ungenügend, sagt Simone Wasmann von Solidar Suisse gegenüber RaBe. Wer sicher sein will, dass eine Pfanne aus der Migros, dem Coop, der Ikea oder von Kuhn Rikon unter gerechten Bedingungen hergestellt wurdem sollte Pfannen kaufen, die „made in Switzerland“ sind… ein Schweizer Kreuz auf der Verpackung reicht oft nicht als Qualitätsgarantie.