Die BewohnerInnen des Altenbergs wehren sich mit einer Petition gegen eine Hochwasserschutzmassnahme, die Luzerner Organisation «Wasser für Wasser» erhält den diesjährigen «Bergkristall» und im Radioblog beleuchtet der kurdischen Sendungsmacher Abdo Abdullah interkulturelle Beziehungen. Das und mehr gibts im heutigen Info-Podcast zu hören.
Wasser für Wasser gewinnt den Bergkristall
Die Luzerner Organisation Wasser für Wasser hat den diesjährigen „Bergkristall“ erhalten. Die Umweltorganisation Alpen-Initiative verleiht diesen Preis an Unternehmen, die in vorbildlicher Weise Transporte reduzieren und damit CO2 einsparen. „Wasser für Wasser“ verbindet das ökologische Anliegen mit Solidarität: Indem die Organisation in Schweizer Restaurants und Firmen den Verkauf von Leitungs- statt Flaschenwasser fördert, werden einerseits unnötige Transporte und Abfall vermieden. Andererseits fliesst der Erlös aus dem verkauften Leitungswasser zu 100% in verschiedene Wasserprojekte in Sambia. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen wird dort eine funktionierende Wasserinfrastruktur aufgebaut, gleichzeitig unterstützt „Wasser für Wasser“ die Ausbildung von Berufsleuten für den Wasser- und Abwassersektor (z.B. Sanitärinstallateur*innen) und sorgt damit für Nachhaltigkeit.
Nebst der Organisation „Wasser für Wasser“ hat die Alpen-Initiative auch die SBB ausgezeichnet. Letztere erhielten jedoch den „Teufelsstein“, einen Schmähpreis, der besonders unsinnige Transporte anprangert. Für die Fassade eines Gebäudes an der Zürcher Europaallee verwendeten die SBB Naturstein-Platten aus Deutschland, welche nach China transportiert und dort zusammengebaut wurden. Anschliessend traten diese die Reise per Schiff zurück nach Basel an. Die Fassadenelemente legten dabei insgesamt 43’120 km zurück. Dies entspricht 360 Mal der Distanz Bern-Zürich. Der unsinnige Transport erzeugte 20 Mal mehr CO2 als eine Montage vor Ort.
Widerstand gegen Hochwasserschutzmassnahmen
Alle paar Jahre werden Marzili, Matte und Altenberg-Quartier überschwemmt. Wenn die Aare Hochwasser führt, sind die Quartiere am Fluss zu wenig geschützt. Aus diesem Grund erarbeitet die Stadt Bern zurzeit Pläne für bauliche Massnahmen entlang der Aare.
Eine dieser baulichen Massnahmen betrifft das Altenbergquartier: Zwischen der Untertorbrücke und dem Altenbergsteg will die Stadt eine 1m hohe Mauer errichten.
Doch einigen BewohnerInnen des Quartiers sind mit einem solchen Hochwasserschutz nicht einverstanden. Seit Juli hat die IG Save our Aare in einer Petition über 5000 Unterschriften gesammelt, gegen das Mauerprojekt. Laut der IG sei die Mauer entlang des Uferweges kein adäquates Mittel gegen das Hochwasser, da das Altenbergquartier v.a. durch einen steigenden Grundwasserpegel gefährdet sei.
Morgen Samstag Nachmittag lädt die IG Save our Aare zum Protestfest im Altenbergquartier, dabei wird u.a. bei einem Rundgang aufgezeigt, warum BewohnerInnen die Hochwasserschutzmassnahmen in der geplanten Form ablehnen.
Radioblog
Es ist Freitag und somit Zeit für unsere akustische Kolumne. Darin spricht heute unser kurdische Sendungsmacher Abdo Abdullah über Beziehungen zwischen Menschen aus der Schweiz und Menschen mit Migrationshintergrund.