Im ZEITSPRUNG blicken wir mit dem Ökonomen und Bankenkritiker Rudolf Strahm zurück auf die turbulenten Tage des Septembers und Oktobers 2008, als die Investmentbank Lehmann Brothers pleite ging und die ganze Welt in eine tiefe Wirtschaftskrise stürzte. Ausserdem sprechen wir über die Auswirkungen der Finanzkrise:
10 Jahre Finanzkrise
Am 15. September 2008 ging die U.S. amerikanische Investmentbank Lehmann Brothers Pleite, einen Monat später musste die Schweizer Nationalbank die Grossbank UBS vor dem Konkurs retten und kurz danach stürzte die ganze Weltwirtschaft in die grösste Finanzkrise seit dem Börsencrash von 1929. Neben den Banken wurden ganze Volkswirtschaften in den Abgrund gerissen – bekanntestes Beispiel ist Griechenland, das heute noch an den Folgen der Krise leidet. Laut dem Ökonomen und Bankenkritiker Rudolf Strahm war das Problem der sogenannte Pump-Kapitalismus. Alle lebten auf Kredit, zu einem grossen Teil auf faulen Krediten. Viele Banker*innen hatten ihren Kund*innen jahrelang eine falsche Sicherheit vorgegaukelt. Als in wenigen Tagen aus Wertpapieren Schrottpapiere wurden, mussten die Staaten und grosse Institutionen wie der IWF (Währungsfonds) eingreifen. Die Politik verlangte mehr Sicherheit von den Banken. Gleichzeitig begann die Suche nach versteckten Vermögen von Reichen und Superreichen, was schliesslich zum Ende des Schweizer Bankgeheimnisses führte. Die Banken scheinen zehn Jahre nach der Lehmann Brothers Pleite zwar sicherer. Allerdings sei das neoliberale Denken, möglichst wenig zu regulieren, immer noch ein grosses Risiko für eine langfristige wirtschaftliche Stabilität, sagt Rudolf Strahm gegenüber RaBe.
Das gesamte Interview mit dem langjährigen SP-Nationalrat und ehemaligen Schweizer Preisüberwacher Rudolf Strahm gibt es hier: