In Schweden stehen Wahlen an, wobei ein Sieg der Rechtspopulisten vorausgesagt wird. Wie viele andere Länder steht somit auch die schwedische Gesellschaft vor der Frage, wie erstarkendem Rechtsnationalismus und Rassismus die Stirn geboten werden soll.
Diese Thematik verhandelt auch Bahar Pars in ihrem zweiten Kurzfilm «Turkkiosken», was sich etwa mit «Türkenshop» übersetzen lässt. Bahar Pars ist eine schwedische Schauspielerin mit iranischen Wurzeln, die mit «Turkkiosken» ihr zweites Werk als Regisseurin vorlegt. Aufgrund des Iran-Irak-Krieges zogen Bahars Eltern 1989 nach Schweden, Bahar war damals gerade mal 10 Jahre alt. Sie sei oft mit Rassismus konfrontiert worden, habe das damals aber nicht realisiert, sagt sie. «Es ist ja heute auch noch so, dass viele Menschen nicht wissen, was struktureller Rassismus ist und dass sie ihm ausgeliefert sind.»
In ihrem Kurzfilm «Turkkiosken» legt Bahar Pars den Fokus auf sprachlichen Alltagsrassimus. Damit sind Ausdrücke gemeint, welche tief im Kolonialismus wurzeln und von vielen gedankenlos im Alltag verwendet werden. Der Film stellt aber auch die Frage, wer denn eigentlich die Macht hat, Sprache zu verändern.
«Turkkiosken» wird am Dienstag 11. September 2018 im Rahmen der schwedischen Kurzfilmnacht in der Cinématte in Anwesenheit von Regisseurin Bahar Pars gezeigt.