Dieses Jahr feiert die kirchliche Gassenarbeit Bern ihr 30-jähriges Jubiläum.
Seit 1988 unterstützt die kirchliche Gassenarbeit Bern Menschen auf Berns Gassen – niederschwellig, anonym und kostenlos mit verschiedenen Projekten oder direkt auf der Strasse. Die Gassenarbeit war damals eine Reaktion auf die Repression der staatlichen Behörden, welche die offenen Drogenszene in Bern polizeilich räumen liess.
Das kleine Team versucht dort zu helfen, wo gerade Not am Mann oder an der Frau ist, bei der Heiliggeistkirche, im Casa Marcello, auf dem Drogenstrich an der Taubenstrasse, mit sauberen Spritzen und Kondomen, beim Umgang mit den Sozialämtern oder bei der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Die Gassenarbeiter*innen wollen den Menschen auf der Gasse auf Augenhöhe begegnen, sie nicht bevormunden und ihnen keine Hilfe aufdrängen.
Michael Spahr hat den Gassenarbeiter Ruedi Löffel und die Geschäftsleiterin der kirchlichen Gassenarbeit Barbara Kläsi getroffen und mit ihnen über ihren Alltag gesprochen:
Ihren 30. Geburtstag feiert die kirchliche Gassenarbeit Bern mit einem breiten Programm in Zusammenarbeit mit diversen Veranstalter*innen. Noch bis am 21. September 2018 läuft die Ausstellung «Ausgrenzung in der Stadt Bern» auf der Brache Warmbächli:
2013 berichtete das RaBe-Info mit mehreren Reportagen über die Arbeit der kirchlichen Gassenarbeit. Wilma Rall hat Isa Calvo und Ruedi Löffel von der Gassenarbeit auf einem ihrer abendlichen Rundgänge begleitet. Daraus entstanden ist das Radio-Feature «Mittendrin am Rand – Unterwegs auf Berns Gassen»:
Die Menschen, die in der Wohngemeinschaft «Hundehütte» wohnen, würden wohl nicht so leicht eine Wohnung auf dem regulären Wohnungsmarkt finden. Zu ihnen gehören die alten Vorplatz-Punks, die vor 1987 tatkräftig mithalfen, die Berner Reitschule zu besetzen. Das taten sie unter anderem, indem sie vor der Reitschule die «Aktion Hundehütte» starteten. Aus dem Besetzungsprojekt von damals wurde eine Wohngemeinschaft in Bern-Bümpliz, die es heute noch gibt – mitunter dank der Gassenarbeit Bern. Michael Spahr stattete der Hundehütte einen Besuch ab: