Die Schweiz im Ausland: In einer Ausstellung im Alpinen Museum thematisieren Jugendliche aus Argentinien ihre Schweizer Wurzeln & wir sprechen mit einem Mann, zu dessen Beruf eine aussergewöhnliche Garderobe gehört: Er war früher Schweizer Gardist in Rom, jetzt ist er Bundesratsweibel für Guy Parmelin.
Ausstellung „Suiza Existe“
Im Jahr 1853 lassen sich rund 200 Familien aus der Schweiz, aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg in der argentinischen Pampa nieder. Für die SiedlerInnen bedeutet die Auswanderung Hoffung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und so taufen sie ihr neues Städtchen «Experanza», was spanisch «Hoffnung» bedeutet. Rund 60% der europäischen Auswanderer sind SchweizerInnen, viele kommen aus dem Wallis und Bern, mit dabei sind aber auch Menschen aus Zürich, dem Aargau und der Waadt.
Im Hier und Jetzt hat sich eine Schulklasse des Colegio San José in Esperanza auf die Suche nach ihren Schweizer Wurzeln begeben. Auf dieser Spurensuche haben die Jugendlichen Geschichten und Personen aufgespürt, Schweizer Traditionen ausprobiert und so Bild-, Film- und Audio-Beiträge für die Ausstellung Suiza existe realisiert, welche bis am 28. Oktober im Alpinen Museum zu sehen ist.
Loyalität über alles: Vom Schweizer Gardisten zum Bundesratsweibel
Der 30-jährige Martin Siedler vermag auf eine aussergewöhnliche, berufliche Karriere zurückzublicken: Nach dem Militärdienst amtete er drei Jahre lang als Schweizer Gardist in Rom, und sorgte für die Sicherheit von Papst Benedikt. Als Wächter an den Toren des Vatikans vermochte er dank seiner fundierten Ausbildung auch in heiklen Situationen angemessen zu reagieren.
Danach zog es Martin Siedler weiter ins Bundeshaus, wo er heute als Bundesratsweibel von SVP-Bundesrat Guy Parmelin im Verteidigungsdepartement VBS amtet. Er überwacht und koordiniert die bundesrätlichen Termine, organisiert Akten, empfängt Gäste und begleitet den Bundesrat an öffentliche Anlässe.
Beide Berufe erfordern Abstriche beim Privatleben und sehr viel Loyalität: In der Öffentlichkeit seine Vorgesetzten zu kritisieren, ist für Martin Siedler tabu.