Seit 30 Jahren bietet die kirchliche Gassenarbeit niederschwellig, anonym und kostenlos Unterstützung auf Berns Gassen. Und: Sie liebe die grosse Vielfalt an Aufgaben, welche ihr Beruf mit sich bringe, sagt Bestatterin Regina Aeberli. Das und mehr gibts im heutigen Info-Podcast zu hören:
Kirchliche Gassenarbeit feiert den 30. Geburtstag
Ausgerechnet im reichsten Land Europas war das Drogenelend vor dreissig Jahren so sichtbar wie kaum anderswo. In Zürich und Bern – wenige Schritte von den Banken oder vom Bundeshaus entfernt – hatten sich offene Drogenszenen gebildet. Ebenfalls vor dreissig Jahren, als die Stadtbehörden die offenen Drogenszenen polizeilich räumen liessen, gründeten einige Menschen als Gegenpol die kirchliche Gassenarbeit Bern. Sie fingen an, sich um die Menschen auf der Gasse zu kümmern.
Seit 1988 unterstützt die kirchliche Gassenarbeit Bern Menschen auf Berns Gassen – niederschwellig, anonym und kostenlos mit verschiedenen Projekten oder direkt auf der Strasse. Die Gassenarbeiter*innen würden den Menschen auf der Gasse auf Augenhöhe begegnen, sie nicht bevormunden und ihnen keine Hilfe aufdrängen. Das sagen Ruedi Löffel und Barbara Kläsi im Interview mit RaBe.
Ihren 30. Geburtstag feiert die kirchliche Gassenarbeit Bern mit einem breiten Programm in Zusammenarbeit mit diversen Veranstalter*innen. Die Ausstellung «Ausgrenzung in der Stadt Bern» auf der Brache Warmbächli läuft noch bis am 21. September 2018.
Auf der Schwelle zwischen Leben und Tod: Die Bestatterin
Auf der Schwelle zwischen Leben und Tod hat Regina Aeberli beim Bestattungsunternehmen Aurora im Berner Breitenrain ihren Traumberuf gefunden. Sie liebt die grosse Vielfalt der Aufgaben, die je nach je „Kopf, Herz und Verstand“ erfordern. Als Bestatterin wäscht sie die Verstorbenen, kleidet sie ein und richtete sie für die Aufbahrung her. Sie begleitet und unterstützt die Angehörigen in den emotional oft schwierigen Zeiten bei der Organisation und Durchführung der Begräbnisse. Mit kleinen Details, die an die Verstorbenen erinnern, versucht sie jeweils, den Angehörigen eine besondere Freude zu machen.
Regina Aeberli und Geschäftsführer Kurt Nägeli im Emfpangsraum
Selbstauflösende Wasserurne und Aufbahrungsraum für Verstorbene
Materiallager: Särge, Kreuze, Kerzen, Dekorationsmaterial, Hygieneartikel, u.a.
Anlässlich der Schweizer Berufsmeisterschaften SwissSkills 2018 taucht RaBe in aussergewöhnliche Berufswelten ein. Die ganze Serie kann hier nachgehört werden.