Public Eye beleuchtet in Indien den Einsatz von Pestiziden, welche ihrer Gefählichkeit wegen in der Schweiz schon lange vom Markt genommen wurden. Und: Wenn der Berner Musiker Reverend Beat-Man auf der Bühne loslegt, geht es oft alles andere als heilig zu und her. Auf Konzertreises in Israel offenbart sich allerdings: So blasphemisch, wie er sich auf der Bühne gibt, ist er gar nicht, der Reverend. Im Gegenteil. Das und mehr gibts im heutigen Info-Podcast zu hören.
Schweizer Pestizide in Indien
Die Menschenrechtsorganisation Public Eye veröffentlicht heute Recherchen, laut welchen der Basler Chemiekonzern Syngenta mitverantwortlich sei für Vergiftungen in Indien. Über 800 LandarbeiterInnen seien im vergangen Sommer ins Krankenhaus eingeliefert worden mit Vergiftungserscheinungen, wie zum Beispiel dem vorübergehenden Verlust des Augenlichtes. Mehr als 50 Personen seien verstorben.
Eines der Produkte, das von den Behörden und BäuerInnen für die Vergiftungswelle verantwortlich gemacht wird, ist das Insektizid ‚Polo‘, welches Syngenta im Wallis herstellt. In der Schweiz ist ‚Polo‘ wegen seiner Gefährlichkeit bereits seit Jahren verboten. Der Basler Konzern weist indes die Vorwürfe zurück, Polo werde in Indien seit 14 Jahren erfolgreich grossflächig verwendet, ohne dass es dabei zu Todesfällen gekommen sei. «Andere Gründe» hätten zu diesen «bedauerlichen Vorfällen» geführt: die unüblich hohen Pflanzen und die Versäumnisse der BäuerInnen, die sich nicht geschützt und verschiedene Pestizide miteinander gemischt hätten.
Public Eye verweist in seiner Medienmitteilung auf eine hängige Motion, welche ein Exportverbot fordert für Pestizide, die in der Schweiz nicht zugelassen sind. Ebenso könnte die Annahme der Konzernverantwortungsinitiative solche Fälle in Zukunft verhindern.
Der Unheilige im gelobten Land – Reverend Beat-Man in Israel
Halle-motherfucking-lujah! Wenn der Berner Musiker Reverend Beat-Man auf der Bühne loslegt, geht es oft alles andere als heilig zu und her. Mit Gitarre und Gesang fabriziert der 51-Jährige eine rohe und laute Variante des Blues, die er selber Blues-Trash nennt. Gerne mimt der selbsternannte Prediger dabei den blasphemischen Rebellen, wozu er weissen Priesterkragen trägt und in seinen Songs religiöse Eiferer aufs Korn nimmt oder auch mal den Teufel durch sich sprechen lässt.
Reverend Beat-Man kann getrost als Ikone des musikalischen Untergrundes bezeichnet werden, verfügt er doch weitweit über eine grosse Fan-Gemeinschaft. Seit rund 30 Jahren tourt er quasi ununterbrochen um die Welt: England, Russland, USA, Argentinien, Australien, Neuseeland … die Liste der Auftrittsorte ist lang. Im Winter 2017 führten die Wege des Reverend Beat-Man nach Israel. Dabei offenbarte sich: So blasphemisch, wie er sich auf der Bühne gibt, ist er nicht, der Reverend. Im Gegenteil.
Der Unheilige im gelobten Land – ein Feature von Gisela Feuz (Transkribt Hochdeutsch)
Einen detaillierten schriftlichen Bericht zu Reverend Beat-Mans Konzerttournee in Israel gibts hier.