75 Jahre LSD – Zum Jubiläum dreht sich in unserer Infosendung alles rund um die wohl bekannteste Droge der Welt.
Move for Life
Unter dem Motto „Move for Life“ haben am vergangenen Samstag auf dem Bundesplatz rund 1000 Personen friedlich demonstriert für sichere Flüchtlingsrouten. Sie forderten gemeinsam, dass sich die Schweiz verstärkt dafür einsetzten soll, dass Such- und Rettungsaktionen auf See nicht behindert werden. Im Vorfeld der Sendung sprachen wir mit Fabian Bracher, dem Mitorganisator von Move for Life und Vereinspräsident von One Happy Family, über die Kundgebung:
75 Jahre LSD – Sorgenkind oder Wunderdroge?
Lysergsäurediethylamid 25 fasziniert auch 75 Jahre nach seiner Entdeckung. Die Ausstellung LSD. Ein Sorgenkind wird 75 in der Schweizerische Nationalbibliothek thematisiert die bewegende Geschichte der bewusstseinserweiternden Droge. RaBe hat die Ausstellung besucht:
Lysergsäurediethylamid 25 wurde 1943 von Schweizer Chemiker Albert Hofmann zufällig entdeckt. Für die Sandoz (heute Novartis) erforschte er den Stoff Ergotamin, der aus dem Mutterkornpilz gewonnen wurde. Er veränderte Ergotamin künstlich und erlebte eine seltsame Erfahrung bei der 25. Lysergsäure-Substanz, die er entwickelt hatte. Ein paar Tropfen dieses LSD-25 waren wahrscheinlich über die Haut in seinen Körper gelangt. Auf seinem ersten Trip erlebte er, wie sich sein Bewusstsein und seine Wahrnehmung veränderten. Gedanken manifestierten sich plötzlich als Bilder. Albert Hofmann begann, LSD an sich zu testen. Er schrieb später das Buch LSD. Mein Sorgenkind.
LSD wurde schnell zugelassen und verbreitete sich in den Fünfzigerjahren über die ganze Welt.
LSD wurde in der Psychiatrie eingesetzt. Der U.S. Geheimdienst C.I.A. machte Experimente, um herauszufinden, ob LSD als Waffe benutzt werden könnte. In den Sechzigerjahren wurde LSD zur Droge der Hippie-Bewegung und inspirierte viele Kulturschaffende bei ihrer Arbeit. Der wohl berühmteste LSD-Song ist Lucy in the Sky with Diamonds von den Beatles. Der amerikanische Bestseller-Autor Ken Kesey (Einer flog über das Kuckucksnest) kaufte sich einen Bus und reiste mit der Kommune The Merry Pranksters durch die USA, um die Wunderdroge unter die Leute zu bringen. Auch in der Schweiz gab es viele LSD-Anhänger*innen – wie der Schriftsteller und Psychiater Walter Vogt. Bilder und Texte, die er unter LSD-Einfluss geschaffen hat, werden in der Schweizer Nationalbibliothek gezeigt:
1971 wurde LSD in der Schweiz verboten und jahrzehntelang dämonisiert. Heute wird LSD wieder für medizinische Forschung zugelassen. LSD wird zum Beispiel angewandt in der Behandlung von schwerstdepressiven Patient*innen.
Illegal ist LSD weiterhin, erlebt jedoch als Microdosing (in kleinen Dosen) ein Comeback: kleine Dosen von LSD sollen nicht berauschen, sondern leistungsfähig und kreativ machen, schreiben zahlreiche Medien (zum Beispiel VICE). In der Diskussion über die Legalisierung von Drogen wie Cannabis, wird vermehrt auch über die Legalisierung von LSD gesprochen. LSD ruft zwar einen heftigen Rausch hervor, macht aber in der Regel nicht süchtig und hat kaum Nebenwirkungen. Allerdings bleibt der Stoff bis heute relativ schlecht erforscht, was damit zusammenhängt, dass LSD jahrzehntelang dämonisiert wurde.
Die Ausstellung in der Schweizerischen Nationalbibliothek dauert noch bis am 11. Januar 2019.
Über die Geschichte von LSD gibt es zahlreiche Filme – wie zum Beispiel: