«Mehr Menschen – weniger Apps», fordert die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV. Vor Allem Frauen und Mädchen leiden unter den Zuständen in griechischen Flüchtlingslagern. Und ausserdem haben wir SVP- und FDP-Nationalräte bei Pinkel-Gesprächen belauscht. Das und mehr gibst im heutigen Info-Podcast zu hören:
Für mehr Wertschätzung des ÖV-Personals
An vielen Schweizer Bahnhöfen erhielten Passantinnen und Passanten gestern vom Zugpersonal eine klare Botschaft mit auf den Weg: «Wir sind für Sie da…», hiess es da, «und zwar für den Komfort und die Sicherheit der Reisenden». Auch in der heutigen digitalisierten Welt sei der menschliche Kontakt immer noch zentral, gerade im öffentlichen Verkehr, der immer komplexer werde. Insbesondere in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen oder Eltern mit Kinderwagen seien oft darauf angewiesen, dass ihnen geholfen werde. Das sagt die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV. «Es gibt heute für Vieles eine App, den persönlichen Kontakt können wir dadurch aber nicht ersetzen. Die Enthumanisierung, wie sie aktuell im öffentlichen Verkehr geschieht, muss unbedingt gestoppt werden!», sagt SEV-Präsident Giorgio Tuti.
Gefahren für Frauen und Mädchen in Flüchtlingslagern
Frauen, die vor Krieg und Gewalt nach Griechenland geflohen sind, stossen in den Flüchtlingslagern vor Ort teilweise auf verheerende Zustände. Die Lager auf der griechischen Insel Lesbos sind aufgrund des Deals zwischen der EU und der Türkei massiv überfüllt. Sanitäre Einrichtungen fehlen teilweise gänzlich und Trinkwasser ist Mangelware. Viele der insgesamt 45’000 Geflüchteten haben in Griechenland mittlerweile nicht einmal mehr ein Dach über dem Kopf und schlafen frierend unter freiem Himmel.
Ein frisch veröffentlichter Bericht von Amnesty International zeigt auf, dass Frauen und Mädchen am meisten unter den widrigen Umständen leiden, da sie diesen oft hilflos ausgeliefert sind. Sexuelle Übergriffe und Gewalt sind mittlerweile an der Tagesordnung, hinzu kommt, dass viel zu wenig Hilfspersonal zur Verfügung steht. Dem Amnesty-Bericht ist zu entnehmen, dass schwangere Frauen sogar während der Geburt teilweise keine medizinische Betreuung erhalten.
Nun haben sich Mädchen und Frauen, die in den Lagern über 60% ausmachen, zusammengeschlossen und klare Forderungen gestellt. Da die Situation auf den griechischen Inseln immer kritischer wird, fordern sie die griechischen Behörden auf, Massnahmen zu ergreifen.

Lesbos, 2018: Flüchtlinge und AktivistInnen fordern die EU zum sofortigen Handeln auf. Credits: Giorgos Moutafis / Amnesty International
Auf dem Pissoir mit FDP und SVP
Es ist Freitag und somit Zeit für akustische Experimente und Kommentare im Radioblog. Vor einer Woche ging die Herbstsession des Nationalrats zu Ende. Da die beiden rechten Parteien FDP und SVP über eine Mehrheit im Nationalrat verfügen, schaffen sie es immer wieder, die Interessen der finanzkräftigsten Player der Privatwirtschaft durchzudrücken.
In einem Jahr stehen Wahlen an, das heisst, dass sich Politiker und Politkerinnen langsam aber sich Gedanken darüber machen müssen, wie sie ihr lukratives Nationalratsamt behalten können. RaBe wurde anonym eine Aufnahme zugespielt, die einen Eindruck darüber vermittelt, wie ein SVP- und ein FDP-Nationalrat laut über ihre politische Zukunft nachdenken. Es ist eine geheime Aufnahme aus dem Machtzentrum der Schweiz, dem Pissoir des Bundeshauses. Ob sie echt ist oder bloss ein FAKE, konnten wir bis Redaktionsschluss leider nicht mehr überprüfen.