Der heute publizierte Bericht des UNO-Klimarats zeigt auf, dass die menschgemachte Erderwärmung noch dramatischere Folgen hat als bisher angenommen. Zwei junge Menschenrechtsverteidiger*innen aus Kenia sind in die Schweiz gereist, um von ihrer Arbeit in den Slums von Nairobi zu berichten.
Warum der Klimawandel bald zur Klimakatastrophe werden kann
Der jüngste Bericht der IPCC, des UNO-Klimarats, zeigt: es müssen rasch Fortschritte gemacht werden im Kampf gegen den menschgemachten Klimawandel. Nur so kann der Klimawandel nicht zur Klimakatastrophe werden. Würden die Länder, die Versprechen einhalten, die sie bei der Unterzeichnung des Klimavertrags von Paris gemacht haben, könnte die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden. Im Moment sieht es eher so aus, als würden die meisten Staaten zu wenig tun. Zum Beispiel verhindere die Schweizer Politik die schnelle Abkehr vom klimaschädigenden Öl und Gas, sagt Philipp Gehri vom WWF gegenüber RaBe, vorbildlich sei Schweden, das trotz relativ kühlen Temperaturen den Ausstieg aus fossilen Energieträgern beschlossen habe. Nimmt die Erderwärmung in den nächsten Jahrzehnten um mehr als 1,5 Grad zu, hat das katastrophale Folgen für die Fauna und Flora der Erde.
Mutiger Einsatz für Menschenrechte in den Slums von Nairobi
Anlässlich des 20. Jubiläums der UNO-Erklärung zum Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen lud die Menschenrechtsorganisation Peace Brigades International Schweiz Aktivist*innen aus verschiedenen Projektländern ein, eines davon Kenia.
Maria Mutauta Mahia-Ini und Stephen Mwangi aus Kenia arbeiten in den Slums von Nairobi, wo Gewalt etwas Alltägliches ist und Menschenrechte oft mit den Füssen getreten werden. Stephen arbeitet als Menschenrechtsverteidiger für das Mathare social justice center, wo er sich vor allem gegen brutale Polizeigewalt einsetzt. Arme gelten generell als Kriminelle und es vergeht kaum eine Woche, ohne dass vorwiegend junge Männer willkürlich von der Polizei getötet werden. Zur Rechenschaft gezogen werden die Polizeibeamten dafür nicht .
Besonders von Gewalt betroffen und oft in Unkenntnis ihrer grundlegenden Menschenrechte sind Frauen und Kinder. Maria arbeitet als weibliche Menschenrechtsverteidigerin. Sie gehört zu den Gründerinnen des so genannten „Toolkits“, einer Art Web-Plattform, die Frauen vernetzt und ihnen verschiedene Ressourcen zur Verfügung stellt. Das Toolkit unterstützt Frauen in den verschiedenen Slums dabei, ihre Rechte zu kennen, Fälle von geschlechterspezifischer Gewalt zu dokumentieren und zu wissen, wie sie sich davor schützen können.