Greenpeace lanciert eine Aktion gegen Plastik-Verpackungen in Supermärkten, Amnesty International prangert am Welttag gegen die Todesstrafe Haftebedingungen in Todestrakten an und Filmemacher Vitaly Mansky liefert mit seinem Dokumentarfilm «Putin’s Witnesses» eine spannende Anlayse rund um den Machtwechsel im Russland des Jahres 2000. Das und mehr gibts im heutigen Info-Podcast zu hören:
Fehlende Transparenz bei Plastik- und Verpackungs-Fussabdruck von Grossverteilern
Um den Klimawandel zu bremsen, könnten Supermärkte vermehrt darauf verzichten, alles zu verpacken. Plastikmüll oder Holz aus nicht nachhaltiger Produktion sind ein Problem für die Umwelt und fürs Klima. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace will die grossen Detailhandelsketten wie Coop oder Migros nun zum Umdenken bewegen. Sie hat bei den Supermarktketten eine Umfrage gestartet, wie gross deren sogenannter Plastik- und Verpackungs-Fussabdruck sei. Die Detailhandelsketten haben nicht darauf reagiert. Marco Pfister von Greenpeace sagt gegenüber RaBe, er vermute, dass Coop und Migros entweder nicht wüssten, wie viel unnötigen Müll sie produzierten, oder dass sie Angst hätten, mit konkreten Zahlen ihr Ansehen zu schädigen. Immerhin will Coop in Zukunft darauf verzichten, Bio-Gemüse und -Früchte in Plastikverpackungen anzubieten. Allerdings schaffen die Detailhandelsketten weiterhin Bedürfnisse, die nicht nötig und umweltbelastend sind, wie Gratis-Spielzeug und Kleber-Sammelalben für Kinder. Greenpeace will Migros, Coop und Co. dazu bringen, in Zukunft mehr auf Ökologie statt auf blosses Umsatzstreben zu setzen. In Dänemark wird im Moment ein Label geschaffen, das zeigt, wie schädlich gewisse Produkte fürs Klima sind. Für Greenpeace ist das nur bedingt eine gute Lösung. Marco Pfister sagt gegenüber RaBe, nicht der Konsument und die Konsumnetin soll gefordert werden, sondern die Anbieterin und der Anbieter.
Welttag gegen die Todesstrafe
Auch wenn mittlerweile mehr als zwei Drittel der Staaten weltweit die Todesstrafe abgeschafft haben, so führt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International nach wie vor 23 Länder auf, in denen im vergangenen Jahr insgesamt über 900 Verurteilte hingerichtet wurden. Nicht eingerechnet sind darin die Tausenden von Hingerichteten in China, wo Daten zur Todesstrafe als Staatsgeheimnis gelten und keine gesicherten Informationen vorliegen. Nebst der Tatsache, dass die Todesstrafe nach wie vor existiert, prangert Amnesty International in einer heute lancierten Kampagne die schrecklichen Haftbedingungen an, welche oft in den Todestrakten herrschen. Zum Tode Verurteilte erleben Folter, indem sie isoliert, erniedrigt und gequält werden. Besonders menschenunwürdige Verhältnisse herrschen in den Gefängnissen der Länder Weissrussland, Ghana, Iran, Japan und Malaysia.
Die Menschenrechtsorganisation fordert, dass Gefangene im Todestrakt mit Menschlichkeit und Respekt behandelt und unter Bedingungen festgehalten werden, die den internationalen Menschenrechtsstandards entsprechen.
«Unabhängig davon, welches Verbrechen jemand begangen hat, soll niemand unter menschenunwürdigen Haftbedingungen leben müssen. Doch in vielen Fällen werden Gefangene, die zum Tode verurteilt wurden, in strikter Isolation gehalten, haben keinen Zugang zu den notwendigen Medikamenten und leben in ständiger Angst vor der Hinrichtung», sagt Patrick Walder, Kampagnenverantwortlicher bei Amnesty International Schweiz. «Die Tatsache, dass einige Regierungen Gefangene und ihre Angehörigen ein paar Tage oder, in einigen Fällen, nur wenige Augenblicke vor Hinrichtung benachrichtigen, ist grausam. Die Regierungen, die an der Todesstrafe festhalten, müssen sie unverzüglich abschaffen und die schrecklichen Haftbedingungen beenden, die allzu viele Gefangene in der Todeszelle erdulden müssen.»
Der Welttag gegen die Todesstrafe ist ein Anlass dazu, die Weltgemeinschaft wieder einmal daran zu erinnern, dass die Abschaffung der Todesstrafe und der damit verbundenen Grausamkeiten eine dringliche Notwendigkeit darstellt.
Wie Wladimir Putin den Kreml einnahm – Der Dokfilm
Bei der traditionellen Neujahresansprache am 31.12.1999 erlebte die russische Bevölkerung eine Überraschung: Der amtierende Präsident Boris Jelzin war zurückgetreten, an seiner Stelle wandte sich ein gewisser Wladimir Putin an die Nation. Boris Jelzin hatte die Staatsgeschäfte vorläufig an den ehemaligen Leiter des KGB übergeben, drei Monate später wurde Putin dann definitiv zum neuen Staatsoberhaupts Russland gewählt.
Die Ereignisse rund um den Machtwechsel hat der ukrainische Filmemacher Vitaly Mansky aus nächste Nähe mitverfolgt. In seinem Dokumentarfilm «Putin’s Witnesses» beleuchtet er die Geschehnisse im Kremel während rund eines Jahres nach Putins Machtübernahme. Mit seinem Dokumentarfilm liefert Mansky eine spannende Analyse der Machtübernahme und zeichnet den Weg eines manipulativen machthungrigen Mannes nach, der äusserst berechnend hinter den Kulissen die Fäden zu ziehen weiss. Bildern aus höchster Führungsebene verdeutlichen, wie Russland nach Putins Machtübernahme Schritt für Schritt in ein totalitäres System umgebaut wird.
«Putin’s Witnesses» läuft ab 11. Oktober im Kino Rex, Bern