Gewerkschaften vs Baumeister – der Kampf für einen neuen Landesmantelvertrag hat zu Streiks in Genf und dem Tessin geführt. Der Animationsfilm «Coyote» von Lorenz Wunderle wird am 16. SHNIT Filmfestival gezeigt. Die Cocama in Peru lassen ihre alte Sprache wieder neu aufleben. Mehr dazu im Podcast:
Streikwelle in der Baubranche
Seit dieser Woche gibt es eine schweizweite Protestwelle: am Montag legten rund 3000 Baurarbeitende im Tessin die Arbeit nieder, gestern waren es rund 2500, die in Genf streikten. Die Bauarbeitenden versuchen damit Druck aufzubauen gegenüber den Arbeitgebenden. Da Ende des Jahres der Gesamtarbeitsvertrag ausläuft, der Landesmantelvertrag (LMV), befinden sich derzeit Gewerkschaften und Arbeitgebende in Verhandlungen über dessen Zukunft. Die Forderungen der beiden Parteien scheinen fast nicht miteinander vereinbar. Die Gewerkschaften sprechen von einer Verweigerungshaltung seitens des Baumeisterverbandes – und umgekehrt. Die Arbeitgebenden fordern flexiblere Arbeitszeiten sowie die Ausklammerung von der Mindestlohn-Regelung für sogenannte Praktikanten, also Menschen wie Studierende, Geflüchtete oder Lehrabbrecher, die nur vorübergehend auf Baustellen arbeiten. Dagegen kämpfen die Gewerkschaften. Diese fürchten ausserdem eine Aufhebung der Rente mit 60.
Die nächste Verhandlungsrunde zum Landesmantelvertrag startet am 9. November.
«Coyote» am SHNIT 2018
Am Donnerstag, 18. Oktober 2018, startet die 16. Ausgabe des Kurzfilmfestivals Shnit. Mit dabei ist auch der Trickfilm «Coyote» von Lorenz Wunderle:
Wie die Cocama in Peru ihre Kultur bewahren
Die Sprache der indigenen Cocama wird nur noch von wenigen Menschen gesprochen, doch aussterben wird sie wohl trotzdem nicht. Einige alter Frauen und Männer haben sich zusammengetan, um Kindern und Jugendlichen Cocama beizubringen. Mehr als Hundert sollen es derzeit sein, die den Unterreicht besuchen.
Die Cocama bevölkern den Amazonas in Peru. Dass ihre Sprache überlebt hat, ist nicht selbstverständlich. In der Zeit des Kautschukbooms wurden in Peru von Mitte des 19. bis weit ins 20. Jahrhundert hinein Indigene zu Sklavenarbeit gezwungen, Frauen sexuell ausgebeutet und ihre Sprache und Kultur gewaltsam unterdrückt. Radio Onda hat die Cocama besucht: