Wie sich die Machtstrukturen in der globalen Popmusik verändern – das diskutieren im Moment Popmusikforschende in Bern. Wie «Watergrabbing» – das «Grabschen nach Wasser» durch multinationale Konzerne – zunimmt und wie sich der Widerstand dagegen organisieren kann – das diskutieren Wasserexpert*innen an einem Forum von Multiwatch.
Popmusikforschende vernetzen sich in Bern
Die noch relativ junge Popmusikforschung befindet sich im Aufwind. Forschende aus aller Welt treffen sich vom 18. bis am 20. Oktober 2018 in Bern – an der Konferenz der IASPM – International Association for the Study of Popular Music. Sie diskutieren darüber, wie politische und wirtschaftliche Machtstrukturen einen Einfluss auf die Entwicklung der globalen Popmusik haben. Dank der Globalisierung und Digitalisierung hat viel Popmusik aus Afrika, Lateinamerika und Asien den Weg in die europäische und nordamerikanische Popwelt gefunden. Trotz wiedererstarktem Nationalismus sei dieser Prozess nicht zu stoppen, sagt der Musikethnologe und Popmusikforscher Hannes Liechti gegenüber RaBe. Digital lässt sich die Musik sehr schnell verbreiten. Das Problem ist jedoch oft, dass Musikschaffende aus dem globalen Süden keine Visa erhalten, um nach Europa zu kommen. Der Konferenz-Teilnehmer und satirische Rapper Ali Gul Pir erhielt erst nach langem Hin und Her ein Visum, um nach Bern zu kommen:
Ebenfalls mit dabei an der IASPM-Konferenz in Bern ist der südafrikanische Künstler Umlilo:
Das Interview über Popmusikforschung mit Hannes Liechti:
Das (ungeschnittene, englische) Interview mit Umlilo und Ali Gul Pir:
Ein kritisches Forum zu «Watergrabbing»
Das Grabschen nach Wasser durch multinationale Konzerne nimmt zu. Watergrabbing bedroht vielerorts das Menschenrecht auf Wasser. Konzerne verschmutzen Wasser, weil sie Minen betreiben, die sehr umweltschädigend sind. Andere Konzerne kaufen Quellen und privatisieren ein ehemals öffentliches Gut. Gegen diese Entwicklung regt sich Widerstand. Über Widerstand gegen Watergrabbing und den Kampf für das Menschenrecht auf Wasser, diskutieren Expert*innen vom 19. bis am 21. Oktober 2018 an einem Forum von Multiwatch im Kirchgemeindehaus Johannes in Bern.
Das Interview mit Yvonne Zimmermann von multiwatch.ch: