Am Sonntag, 28. Oktober, um 3 Uhr morgens werden die Uhren wieder eine Stunde zurück gestellt. Die Schweiz und sämtliche EU-Länder wechseln von der Sommer- auf Winterzeit. Obwohl die EU-Kommission beschlossen hat, die Sommerzeit abzuschaffen, wird es noch eine Weile dauern, bis die Sommerzeit abgeschafft wird. Zuerst müssen die Länder zustimmen. Dann braucht es vielerorts technische Anpassungen: langfristige Pläne von Flug- und anderen Transportgesellschaften oder Geräte mit Zeitschaltuhren müssen geändert und umprogrammiert werden.
Zudem muss jedes einzelne Land bestimmen, welche Zeit nun gilt: die Winterzeit – ursprünglich die Normalzeit – oder die Sommerzeit? Möglich wäre auch, dass gewisse Länder zu einer anderen Zeitzone wechseln. Spanien und Frankreich sind zum Beispiel nur aus historischen – und nicht geografischen – Gründen in der Zone der Mitteleuropäischen Zeit. Franco, der faschistische Diktator Spaniens, wollte 1940 zur gleichen Zeitzone wie sein Kollege Adolf Hitler in Deutschland gehören. Frankreich hingegen wollte per se nicht die gleiche Zeit wie der ewige Rivale England haben.
In den Siebziger- und Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts führten europäische Länder die Zeitumstellung ein, weil sie glaubten, dank der Sommerzeit könne Energie gespart werden. In der Schweiz glaubte das Stimmvolk dieser These nicht und sagte 1978 NEIN zur Sommerzeit. 1981 führte die Schweiz die Zeitumstellung dann trotzdem ein, weil sie aus wirtschaftlichen Gründen keine Zeitinsel in Europa sein wollte. Heute ist klar, das System der Sommer- und Winterzeit ist überholt. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird es in den nächsten Jahren abgeschafft.
RaBe-Beitrag mit Jürg Niederhauser vom Eidgenössischen Institut für Metrologie METAS – dem Kompetenzzentrum des Bundes für alle Fragen des Messens, für Messmittel und Messverfahren: