Ein Umwelt-Rating untersucht das Abstimmungsverhalten im Nationalrat in punkto Umweltschutz. Ein unkontaktiertes Volk im indischen Ozean tötet einen Missionaren. Das Parlament debattiert über den UNO-Migrationspakt. Dies und mehr gibt’s im heutigen Info-Podcast zu hören.
Umweltrating gibt FDP und SVP schlechte Noten
Ein Jahr vor den Nationalratswahlen hat die Umweltallianz (Greenpeace, WWF, Pro Natura und VCS) ein Umweltrating veröffentlicht. Es basiert auf dem Abstimmungsverhalten der Nationalratsmitglieder und zeigt ein deutliches Bild: Der Rechtsrutsch der Wahlen 2015 macht sich auch in Umweltbelangen bemerkbar. Die dominierenden Parteien FDP und SVP können fast jedes Umweltschutzanliegen ausbremsen und tun dies auch konsequent. Wirklich umweltfreundlich stimmen nur PdA, Grüne, SP, EVP und Grünliberale. Die Mittepartei BDP tendiert etwas mehr zum Umweltschutz, die CVP etwas mehr zum Umweltschmutz. Die Umweltallianz plant nun Aufklärungskampagnen zu Themen wie Klimawandel und Biodiversität. Sie erhofft sich damit, das Stimmvolk von der Wichtigkeit der Umweltthemen zu überzeugen. Ein Wandel nach den Wahlen 2019 sei erwünscht, sagt Umweltallianz-Vorsitzender Urs Leugger gegenüber RaBe.
Sentineles*innen bringen Missionar um
Das unkontaktierte Volk der Sentineles*innen lebt auf der Insel North Sentinel im indischen Ozean, eine Insel nur wenige grösser als die Stadt Bern. Ihr Wunsch alleine gelassen zu werden wurde bis anhin respektiert, auch vom indischen Staat, welcher die Inselgruppe der Andamanen zu seinem Gebiet erklärt hat. Der amerikansiche Missionar John Allen Chau versuchte nun allerdings, mit den Sentineles*innen in Kontakt zu treten. Laut Medienberichten soll er sich mit einem Kayak North Sentinel genähert und geschrien haben «Mein Name ist John, ich liebe euch und Jesus liebt euch!», bevor ihn tödliche Pfeile trafen.
Der indische Staat will nun versuchen, die Leiche von John Allen Chau zu bergen. Dieses Vorgehen wird von der Organisation Survival International scharf kritisiert. Die Sentineles*innen hätten klar deutlich gemacht, dass sie keinen Kontakt wünschten. Ausserdem seien ihre Immunsysteme nicht vorbereitet auf eingeschleppte Bakterien und Krankheiten, sagt Linda Poppe, Koordinatorin bei Survival International.
UNO-Migrationspakt im Parlament
Beim UNO-Gipfel in Marrakesch in gut 2 Wochen sollen die UNO-Länder den Globalen Pakt für sichere, geordnete und reguläre Migration unterschreiben. Über zwei Jahre lang wurde dazu verhandelt, am Ende fanden 23 Ziele ihren Weg aufs Papier, darunter z.B. die Rettung von Menschenleben und eine Festlegung koordinierter internationaler Massnahmen betreffend vermissten Migrant*innen.
In der letzten Zeit wurde aber internationale immer wieder Kritik laut. Mehrere Staaten, darunter die USA, Österreich und Ungarn haben bereits angekündigt, das Abkommen nicht zu unterzeichnen, obwohl dieses rechtlich nicht binden ist. Und auch der Schweizer Bundesrat krebste zurück, nachdem er bereits beschlossen hatte dem Abkommen zuzustimmen. Auf Druck von Rechts will er erst noch Parlamentsdebatten zum Thema abwarten, diese sollen in den kommenden Tagen stattfinden. Marianne Hochuli von der Caritas erklärt, warum der UNO-Migrationspakt für die Schweiz eine Chance und keine Bedrohung sei.