In der heutigen Info-Sendung geht es um das Volk der Sami, deren Kultur und Lebensweise bedroht ist – aktuell durch den Bau von Windkraftwerken, an denen unter anderem die BKW und die Credit Suisse finanziell beteiligt sind. Michael Spahr hat die Sami-Aktivistin Maja Jåma bei ihrem Besuch in Bern getroffen.
Wer im Gefängnis sitzt, hat oft keine rechtliche Begleitung mehr. Die Beratungsstelle für Menschen im Freiheitsentzug versucht, diese Lücke zu schliessen.
Der ewige Kampf der Sami in Nordeuropa
100’000 bis 150’000 Menschen in Nordeuropa gehören zum Volk der Sami. Sie sind die einzige anerkannte indigene Minderheit in Norwegen, Schweden und Finnland. Sie kämpfen wie viele Minderheiten unermüdlich dafür, ihre Kultur zu bewahren in einer Gesellschaft, wo die Mehrheitskultur dominiert. Letzte Woche besuchten Vertreter*innen der Sami aus Norwegen Bern, um gegen eine gigantische Windenergieanlage zu protestieren. Beteiligt an dieser Anlage sind der Berner Energiekonzern BKW sowie die Grossbank Credit Suisse.
Diese Anlage zerstöre wichtiges Weideland für Rentiere und damit eine wichtige Lebensgrundlage der Sami, sagt die Sami-Aktivistin und Rentierzüchterin Maja Jåma gegenüber RaBe. Sie sei nicht gegen erneuerbare Energien, aber es sei wieder einmal typisch, dass die Mehrheitsgesellschaft aus finanziellen Gründen über die Köpfe der Lokalbevölkerung hinweg entscheide.
Die Sami sind es sich gewohnt, dass sie ständig kämpfen müssen. Dank einem eigenen Parlament können sie wenigstens in gewissen Bereichen selber entscheiden. Wichtig ist auch der Austausch der verschiedenen Sami-Gruppen in verschiedenen nordischen Ländern. Für sie gebe es keine Landesgrenzen, sagt Maja Jåma. Viele Sami träumen denn auch davon, dass sie eines Tages einen eigenen unabhängigen Staat haben werden.
Welche rechtliche Beratung erhalten Menschen im Gefängnis?
Vor einer Verurteilung haben Angeklagte meist einen Rechtsbeistand, sei es eine Anwältin, die sie selbst bezahlen oder einen Pflichtverteidiger. Sobald ein Urteil gefällt wird, fällt diese Unterstützung jedoch weg.
Die Informationsplattform humanrights.ch springt hier in die Bresche: Seit gut zwei Jahren betreibt sie eine Beratungsstelle für Menschen im Freiheitsentzug. Gefangene würden sich mit ganz unterschiedlichen Anliegen melden, erklärt Projektleiter David Mühlemann, z.B. mit Fragen zu einer frühzeitigen Entlassung oder zur Verhältnismässigkeit von Disziplinierungsmassnahmen. Die Finanzierung der Beratungsstelle gestalte sich nicht ganz einfach, ob das Projekt in gut einem Jahr nach Abschluss der Pilotphase ausgeweitet werden könne auf andere Kantone, sei also noch ungewiss.