Das RaBe-Info beleuchtet die aktuelle Tour de Lorraine zum Thema Care-Arbeit. Und RaBe spricht mit den Verantwortlichen des Berner Puppentheaters, die ums Überleben kämpfen:
Hausarbeit, Pflege, Betreuung etc. geht alle an…!
Es gibt kaum einen Aspekt im Alltag, der nicht in irgendeiner Form mit Care-arbeit zusammenhängt. Damit die Gesellschaft und die Wirtschaft funktioniert, braucht es im Hintergrund Menschen, die bereit sind, für andere zu sorgen. Oft passiert das als Freiwilligenarbeit oder gegen schlechte Bezahlung. Care-Arbeit hat wenig Prestige und wird grösstenteils von Frauen und Migranten geleistet. Wie könnte Care-Arbeit mehr Wertschätzung – ideell und finanziell – erhalten? Wie kann die unsichtbare Arbeit sichtbar gemacht werden? Gibt es neue Ansätze, wie Care-Abreit geleistet werden kann? Wer sind die Menschen, die für andere Menschen sorgen? Das sind Fragen, welche die Tour de Lorraine 2019 unter dem Motto «Who Cares?» zur Debatte stellt. Vom 17. bis am 20. Januar 2019 findet die kritische Grossveranstaltung in Bern statt:
Zur Tour de Lorraine 2019 ist auch ein sehr lesenswertes Antidot.incl erschienen:
16’462 Unterschriften für das Berner Puppentheater
Das Berner Puppentheater hat eine lange Tradition. 1980 wurde der ehemalige Weinkeller in der unteren Altstadt in einen Theaterraum ungestaltet, seitdem hat sich das Berner Puppentheater zur bekannten Spielstätte für Figurentheater entwickelt. Gezeigt werden nicht nur Stücke für Kinder, sondern auch anspruchsvolle Aufführungen für Erwachsene.1992 übernahmen Monika Demenga und Hans Wirth die Leitung des Puppentheaters für insgesamt 25 Jahre. Als sie sich 2016 nach Nachfolgern umschauten, wollte sich niemand finden lassen. In der Annahme, dass dies das Ende für das Puppentheater bedeuten würde, zahlten Demenga und Wirth die erhaltenene Subventionen der Stadt Bern zurück und kündigten auch den Leistungsvertrag mit dieser.
Weil sie das Berner Traditionslokal nicht untergehen lassen wollten, sprangen dann aber kurzfristig Karin Wirthner und Frank Demenga ein und übernahmen 2017 die Führung des Puppentheaters. Städtische Unterstützungsgelder allerdings, sind seitdem ausgeblieben, Leistungsvertrag gibt es keinen, sämtliche Gespräche mit der Stadt Bern liefen ins Leere. Das heisst, dass Wirthner und Demenga seit nummehr zwei Jahren Gratisarbeit leisten und das Puppentheater unter anderem mit Auftritten an anderen Theatern aus dem eigenen Sack quersubventionieren. Mit der ständigen Geldnot und Existenzangst liesse sich nicht arbeiten, weswegen im November kurzfristig eine Petition lanciert wurde. In nur sechs Wochen kamen total 16’462 Unterschriften zusammen, diese wurden am Freitag an Stadtpräsidenten Alec von Graffenried übergeben.
Das Gespräch mit Karin Wirthner und ihre persönliche Geschichte zum Berner Puppentheater: