Wer mit ihm Zeit verbringe, der müsse damit rechnen, auf einem seiner Bilder zu landen, sagt Nicola Schmid und lacht. Schon als Kind hat der heute 28-jährige für die Fotografie Feuer gefangen. Was damals seine Playmobil-Figuren waren, sind heute Menschen aus seinem engeren Umfeld. Der gelernte Polymechaniker arbeitet an der Dachstock-Bar der Reitschule und veranstaltet kulturelle Anlässe, wobei er seine kleine analoge Kamera stets mit dabei hat.
Schmid fotografiert vorzugsweise mit Blitz, wobei er seine Aufnahmen gerne pushed, also stärker belichtet als vorgesehen. Dadurch verwischen Schatten, Kontraste werden erhöht, Gesichter stehen im Fokus und Hintergründe verschwinden. Mit seinen intimen, mal verspielten mal melancholischen Porträts und Strassenfotografien fängt Schmid das Lebensgefühl einer urbanen Generation ein, welche gerne die Nacht zum Tag macht.
Das Berner Kornhausforum hat Schmids ausdrucksstarken Bildern in schwarz-weiss nun die Ausstellung Berner Nachtgeschichten 00.00 – 12.00» gewidmet – sämtliche Bilder der Ausstellung sind zwischen Mitternacht und Mittag entstanden. Im Interview bei RaBe erzählt Schmid unter anderem, warum er ein lausiger Auftragsfotograf wäre und warum er seinen Blog Nine Whores On Crack Under A Starry Sky nannte.
«Berner Nachtgeschichten 00.00 – 12.00» Kornhausforum Bern, 24. Januar – 10. Februar 2019