Im Tojo Theater wird der ermordeten kritischen russischen Journalistin Anna Politkowskaja ein Stück gewidmet. Im Science-Slam «Astronomy on Tap» sprechen vier Weltraumforscherinnen über die wunderbare Welt der Astrophysik. Das und mehr gibt es in unserem Podcast:
Aktion für die Ehe für Alle
Video von der Aktion #EheFürAlle der Operation Libero, die fordert, dass auch schwule und lesbische Paare in Zukunft in der Schweiz heiraten dürfen:
Petition gegen Bolsonaro
Die Menschenrechtsorganisation Solifonds startet eine Online-Petition gegen den drohenden Faschismus in Brasilien. Seit der rechtsextreme Politiker Jair Bolsonaro in Brasilien an der Macht ist, droht dem Land eine äusserst autoritäre Politik. Soziale Bewegungen sollen kriminalisiert werden. Der Schutz des Regenwaldes und der Gebiete der Indigenen soll aufgehoben werden. Ausserdem soll die Gesellschaft militarisiert werden. Dagegen protestiert der Solifonds. Mit der Petition will der Solifonds erreichen, dass die offizielle Schweiz auf ein Freihandelsabkommen mit Brasilien verzichtet. Ausserdem fordert der Solifonds ein Stopp von Waffenexporten nach Brasilien.
«Anna Politkowskaja – eine nicht umerziehbare Frau»
Im Berner Tojo-Theater wird von Donnerstag, 14. bis Samstag, 16. Februar 2019 das Stück «Anna Politkowskaja – eine nicht umerziehbare Frau» aufgeführt. Im Stück geht es um die wohl bekannteste russische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin der Putin-Ära, die am 7. Oktober 2006 im Eingang ihres Moskauer Wohnblocks von Auftragsmördern erschossen wurde.
Ihre Informationen bezog die Journalistin in der Regel aus dem direkten Kontakt mit Opfern oder auch Tätern. All dies brachte ihr international Bekanntheit, Respekt und Auszeichnungen ein; in Russland selbst erntete sie neben vielen Sympathien für ihren Mut allerdings auch Missachtung, sie machte sich viele Feinde und bekam immer wieder konkrete Morddrohungen, wurde sogar entführt und wieder freigelassen.
Obwohl es im Prozess um die Mörder Verurteilungen gab, bleibt ungeklärt, wer den Mord in Auftrag gegeben hat. Bis heute kursieren unterschiedliche Versionen darüber. Der europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat in einem Urteil bestätigt, dass die russischen Behörden nicht angemessen ermittelt hätten.
Ein Jahr nach dem Mord an Anna Politkowskaja hat der italienische Autor Stefano Massini ein Theaterstück geschrieben, das einerseits auf ihren Reportagen aus dem Tschetschenienkrieg beruht, aber auch auf Briefen, Artikeln, Videoaufzeichnungen. Das Ein-Frau-Stück ist ein Plädoyer für Meinungs- und Pressefreiheit. Es gibt schlaglichtartig die Gräuel und Ambivalenzen des kriegerischen Konflikts zwischen Russland und Tschetschenien wieder und reflektiert die Rolle von Journalist*innen in einem solchen Kontext. Die Schauspielerin Kornelia Lüdorff schlüpft in die Rolle von Anna Politkowskaja, aber auch von Beteiligten und Betroffenen des Krieges.
Trailer zum Theaterstück «Anna Politkowskaja – eine nicht umerziehbare Frau»:
Astrophysik ist cool
Die Veranstaltungsreihe «Astronomy on Tap» wurde 2013 in New York ins Leben gerufen. Ein paar Student*innen hatten damals die Idee, in einer Kneipe Kurzvorträge zu astronomischen Themen zu halten. Mittlerweile hat sich das Format über den ganzen Erdball ausgebreitet und wird seit letztem Jahr auch in Bern durchgeführt. Ein Augenschein im ONO zeigt: «Astronomy on Tap» stösst auf breites Interesse. Das Berner Kulturlokal ist an diesem Montagabend rappelvoll, wobei das mehrheitlich junge Publikum so gar nicht dem typischen Klischee des verstaubten Wissenschaftlers entsprechen will.
Bei einer typischen «Astronomy on Tap» Veranstaltung wird Spass und Unterhaltung mit Wissenschaft in ungezwungenem Rahmen gekreuzt. So gibt es nebst vergnüglichem Bilder-Rate-Quiz auch Kurvorträge in englischer Sprache zu hören, wobei das Publikum im Anschluss jeweils die Möglichkeit hat, die Referent*innen mit Fragen zu löchern. Bei der fünften Berner Ausgabe vom 11. Januar 2019 standen insgesamt vier junge Wissenschaftlerinnen auf der Bühne und berichteten anschaulich über ihr jeweiliges Forschungsgebiet. So wurde da etwa über Entstehen und Innenleben eines Exoplaneten referiert und erklärt, wie man einen 3.5 Tonnen schweren Spiegel eines gigantischen Teleskops putzt.
Ziel von «Astronomy on Tap» sei es, der breiten Bevölkerung auf unterhaltsame und verständliche Weise einen Einblick in das eigene wissenschaftliche Schaffen zu gewähren und dabei auch junge Menschen für exakte Wissenschaften zu begeistern, sagt Daniel Angerhausen vom Centre for Space and Habitability (CSH), welcher «Astronomy on Tap» nach Bern brachte. Tatsächlich funktioniert das Format ganz prima, denn auch wenn sich dem Laien nicht ganz alles erschliesst, worüber an diesem Abend auf der ONO-Bühne gesprochen wird, so ist «Astronomy on Tap» doch eine äusserst unterhaltsame und lehrreiche Angelegenheit.