Die Veranstaltungsreihe «Astronomy on Tap» wurde 2013 in New York ins Leben gerufen. Ein paar Student*innen hatten damals die Idee, in einer Kneipe Kurzvorträge zu astronomischen Themen zu halten. Mittlerweile hat sich das Format über den ganzen Erdball ausgebreitet und wird seit letztem Jahr auch in Bern durchgeführt. Ein Augenschein im ONO zeigt: «Astronomy on Tap» stösst auf breites Interesse. Das Berner Kulturlokal ist an diesem Montagabend rappelvoll, wobei das mehrheitlich junge Publikum so gar nicht dem typischen Klischee des verstaubten Wissenschaftlers entsprechen will.
Bei einer typischen «Astronomy on Tap» Veranstaltung wird Spass und Unterhaltung mit Wissenschaft in ungezwungenem Rahmen gekreuzt. So gibt es nebst vergnüglichem Bilder-Rate-Quiz auch Kurvorträge in englischer Sprache zu hören, wobei das Publikum im Anschluss jeweils die Möglichkeit hat, die Referent*innen mit Fragen zu löchern. Bei der fünften Berner Ausgabe vom 11. Januar 2019 standen insgesamt vier junge Wissenschaftlerinnen auf der Bühne und berichteten anschaulich über ihr jeweiliges Forschungsgebiet. So wurde da etwa über Entstehen und Innenleben eines Exoplaneten referiert und erklärt, wie man einen 3.5 Tonnen schweren Spiegel eines gigantischen Teleskops putzt.
Ziel von «Astronomy on Tap» sei es, der breiten Bevölkerung auf unterhaltsame und verständliche Weise einen Einblick in das eigene wissenschaftliche Schaffen zu gewähren und dabei auch junge Menschen für exakte Wissenschaften zu begeistern, sagt Daniel Angerhausen vom Centre for Space and Habitability (CSH), welcher «Astronomy on Tap» nach Bern brachte. Tatsächlich funktioniert das Format ganz prima, denn auch wenn sich dem Laien nicht ganz alles erschliesst, worüber an diesem Abend auf der ONO-Bühne gesprochen wird, so ist «Astronomy on Tap» doch eine äusserst unterhaltsame und lehrreiche Angelegenheit.